Aktien Frankfurt Ausblick: Schwächer am Ende einer Erholungswoche

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Zum Ende einer insgesamt recht starken Woche wird der Dax am Freitag wohl ein paar Gewinne wieder abgeben. Der X-Dax als außerbörslicher Dax-Indikator signalisierte knapp eine Stunde einen Start bei 15 384 Punkten, was ein Abschlag von 0,3 Prozent bedeutet. Sein Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50 wird ein halbes Prozent schwächer erwartet.

Mit einer Kurserholung um mehr als ein Prozent haben die Anleger die neue Gewaltspirale im Nahen Osten im bisherigen Wochenverlauf gut weggesteckt. Im Bereich seiner 200-Tage-Linien, die ein Gradmesser für den längerfristigen Trend sind, tut sich der Dax neuerdings aber schwer. An der Wall Street war es nach dem europäischen Handelsende zu Gewinnmitnahmen gekommen und auch in Asien gab es Kursverluste. Aus China kamen enttäuschende Konjunkturdaten.

Argumente gegen Aktien lieferte am Donnerstagnachmittag der ins Stocken geratene Inflationsrückgang. Laut den Experten der ING Bank bleibt ein weitere, finale Zinserhöhung durch die US-Notenbank Fed damit im Bereich des Möglichen. Vor diesem Hintergrund sei "es nicht allzu überraschend, dass die Renditen von US-Staatsanleihen nach ihren jüngsten Rückgängen wieder steigen." Dies ging zuletzt schon immer wieder zulasten des Anlegerinteresses an Aktien, da es Anleihen tendenziell attraktiver macht.

Die Augen werden nun auf Unternehmensberichte gerichtet. "Mit den US-Banken JPMorgan , Citigroup und Wells Fargo startet die US-Berichtssaison heute richtig durch", sagte Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners. Die Berichtssaison habe das Potenzial, über die Börsenrichtung der kommenden Wochen zu bestimmen - und vielleicht auch längerfristig über eine noch mögliche Weihnachtsrally.

Wegen der Bankenzahlen aus den USA dürfte der Fokus im Tagesverlauf dann auch hierzulande verstärkt auf die Aktien der Commerzbank und der Deutschen Bank wandern. Vorbörslich setzten diese ihre durchwachsene Entwicklung der vergangenen Wochen mit leichten Kursverlusten fort.

Aus Deutschland kommen am Freitag unternehmensseitig eher schlechte Nachrichten. Vor allem gilt dies für Sartorius mit einem vorbörslichen Einbruch um fast zehn Prozent. Der Pharma- und Laborausrüster hat nach einem rückläufigen Geschäft in den ersten neun Monaten seine Jahresprognose gesenkt. Die französische Großbank Societe Generale hatte am Vorabend vor der Mitteilung schon den richtigen Riecher, indem sie ihre bisherige Kaufempfehlung für die Papiere aufgab.

Einen Blick wert sind noch die Morphosys -Aktien, die nach einer Hochstufung auf "Overweight" von Morgan Stanley vorbörslich um sechs Prozent steigen. Die US-Bank schraubte ihr Kursziel massiv auf 35 Euro nach oben, was nach zuletzt schwacher Kursentwicklung etwa die Hälfte an Kurspotenzial verspricht. Vom September-Hoch war der Kurs des Biotech-Unternehmens um etwa 30 Prozent abgesackt./tih/stk

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