AKTIEN IM FOKUS: Schlechte Nachrichten aus Chip-Branche belasten Kurse

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Schlechte Nachrichten hat es am Donnerstag aus der europäischen und asiatischen Halbleiterbranche gehagelt. Die Kurse der beteiligten großen Chip-Hersteller wie STMicroelectronics und SK Hynix wie auch kleinerer Zulieferer wie Aixtron und Süss Microtec gerieten daraufhin im vorbörslichen Aktienhandel entsprechend unter Verkaufsdruck.

Bei STMicroelectronics belief sich der Kursverlust auf Tradegate zuletzt auf drei Prozent. Im laufenden vierten Quartal rechnet der Chip-Produzent mit einem Umsatz von 4,3 Milliarden US-Dollar - und bleibt damit hinter der Konsensschätzung von Analysten zurück.

"Der schwache Ausblick auf das vierte Quartal spiegelt den steigenden Druck auf die Margen wider", schrieb hierzu Analyst Janardan Menon von der US-Bank Jefferies. Druck auf die Verkaufspreise, die Kosten einer Unterauslastung der Kapazitäten und Anfahrkosten für neue Fertigungsanlagen dürften auch im ersten Halbjahr die Profitabilität weiter belasten.

Beim südkoreanischen Chip-Hersteller SK Hynix war der Kursverlust an der Börse von Seoul mit zuletzt gut fünf Prozent noch schmerzhafter. Hier könnte es auf den größten Tagesverlust der Aktien seit etwa einem Jahr hinauslaufen. Sorgen bereiten den Anlegern vor allem nachhaltige Verluste im Geschäft mit sogenannten Flash-Speichern der NAND-Technik.

Am deutschen Markt enttäuschten mit Aixtron und Süss Microtec zwei Zulieferer für die Halbleiterfertigung. Die Aktien von Aixtron büßten auf Tradegate mehr als fünf Prozent ein und Süss Microtec sogar mehr als sieben Prozent, nachdem der Kurs bereits am Vortag zum Xetra-Schluss zweistellig eingebrochen waren. Expertin Olivia Honychurch von Jefferies beklagte bei Aixtron eine "ziemlich schwache Auftragslage" im dritten Quartal.

Bei Süss Microtec konstatierte derweil Tim Wunderlich vom Investmenthaus Hauck & Aufhäuser "eine weitere Gewinnwarnung" des Anlagenbauers für die Branche. Es gebe Verzögerungen bei den Auslieferungen und Ineffizienzen in der Produktion.

Marktstratege Jim Reid von der Deutschen Bank wies ferner darauf hin, dass der US-Branchenindex Philadelphia Semiconductor Index bereits am Vortag um gut vier Prozent gefallen sei. Auslöser für diese Schwäche seien zurückhaltende Aussagen des Schwergewichts Texas Instruments gewesen. Dessen Aktien hatten daraufhin dreieinhalb Prozent verloren und den Verlust im nachbörslichen Handel noch ausgeweitet./bek/ajx/zb

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