ROUNDUP: Niedrigere Gaspreise drücken auf die Bilanz von Wintershall Dea

dpa-AFX · Uhr

KASSEL (dpa-AFX) - Der Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea hat im dritten Quartal vor allem niedrigere Gaspreise zu spüren bekommen. In den drei Monaten bis Ende September ging der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Explorationskosten (Ebitdax) im Jahresvergleich um 53 Prozent auf 964 Millionen Euro zurück, wie die BASF-Mehrheitsbeteiligung am Montag in Kassel mitteilte. Die Fördermenge fiel wegen ungeplanter Wartungsarbeiten in zwei Gasfeldern in Norwegen leicht ab. In den Zahlen ist das Russland-Geschäft nicht mehr enthalten, weil sich Wintershall Dea aus dem Land zurückziehen will.

Wegen Kosten wie jene für das kürzlich angekündigte Sparprogramm sowie Wertminderungen der Vermögenswerte in der Region Nordafrika und Naher Osten stand unter dem Strich ein Quartalsverlust von 535 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 388 Millionen Euro verbucht.

Im Zuge eines Kostensparprogramms will der Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea rund 500 Arbeitsplätze mit Schwerpunkt in Deutschland abbauen. Zuletzt beschäftigte Wintershall Dea mehr als 2000 Mitarbeitende. Zudem sollen administrative Ausgaben durch eine Änderung der Organisationsstruktur reduziert werden. So soll Wintershall Dea ab kommendem Jahr nur noch einen Hauptsitz haben, und zwar den in Kassel. Ferner wird der Vorstand auf drei Mitglieder verkleinert. Insgesamt will der Vorstand um Unternehmenschef Mario Mehren so etwa 200 Millionen Euro jährlich einsparen.

Das im Juli reduzierte Jahresziel für die Fördermenge bestätigte das Unternehmen. Für 2023 peilt Wintershall Dea weiterhin eine Produktion von 325 000 bis 340 000 Barrel Öläquivalent pro Tag an. 2022 hatte das Unternehmen 321 000 Öläquivalent pro Tag ohne Russland gefördert, inklusive kam der Konzern auf 597 000. Im dritten Quartal lag die Produktion bei 324 000 Öläquivalent pro Tag.

Wintershall Dea ist 2019 aus der Fusion der Wintershall Holding und der Dea hervorgegangen. BASF hält gut 70 Prozent an Wintershall Dea. Der Rest gehört LetterOne, einer Beteiligungsgesellschaft./mne/ngu/stk

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