Abfüllanlagenbauer Krones will Wachstumstempo beibehalten

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München (Reuters) - Beim Weltmarktführer Krones brummt das Geschäft mit Getränke-Abfüllanlagen - und ein Ende ist nicht in Sicht.

Der Auftragsbestand lag Ende September erstmals über vier Milliarden Euro und reicht damit aus, um das Anlagen- und Projektgeschäft bis ins Jahr 2025 hinein auszulasten, wie Krones am Freitag in Neutraubling bei Regensburg mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Orderbestand um 19 Prozent. Vorstandschef Christoph Klenk sagte der Nachrichtenagentur Reuters, Krones werde auch im nächsten Jahr in der gleichen Größenordnung wachsen wie 2023 und die Margen nochmals verbessern. "Und auch 2025 wird gut laufen." Das Geschäft sei weitestgehend konjunkturunabhängig.

Er bekräftigte die Prognosen für das laufende Jahr: einen Umsatzzuwachs von elf bis 13 Prozent bei einer operativen Umsatzrendite (Ebitda-Marge) von neun bis zehn (Vorjahr: 8,9) Prozent. Nach neun Monaten lag der Umsatz mit 3,49 Milliarden Euro um 14,5 Prozent über Vorjahresniveau. Das operative Ergebnis (Ebitda) verbesserte sich um 23 Prozent auf 332,3 Millionen Euro, was einer Marge von 9,5 Prozent entspricht. In den Zahlen schlügen sich auch Preiserhöhungen nieder. In den vergangenen 18 Monaten sei es Krones gelungen, im Schnitt neun Prozent höhere Preise bei den Kunden durchzusetzen, sagte der Vorstandschef.

Dabei kämpft Krones noch immer mit Nachschub-Problemen bei Elektronik-Bauteilen wie Chips. "Wir brauchen gigantische Mengen davon", sagte Klenk. Zeitweise hatte Krones neue Anlagen nach einer Funktionsprüfung ohne Chips verschifft und diese später nachgeliefert. Zum Jahresende werde der Rückstand zum größten Teil aufgeholt sein, sagte der Vorstandschef. Die Auftragslage wirkt sich auch auf die Beschäftigung aus: Seit Jahresbeginn habe man die Belegschaft um 1000 Arbeitskräfte ausgebaut, und auch 2024 seien Zuwächse zu erwarten, sagte Klenk.

Die Krones-Aktie war im September aus dem Nebenwerteindex MDax ausgeschlossen worden, weil das Unternehmen mit der Wahl seines Prüfungsausschuss-Vorsitzenden im Aufsichtsrat gegen den Corporate-Governance-Kodex verstoßen hatte. Dass sich das auf die Index-Mitgliedschaft auswirke, hätten alle übersehen, räumte Klenk ein. Inzwischen ist Krones nach der Neubesetzung des Postens wenigstens wieder im SDax. "Wir müssten eine gute Perspektive haben, im Dezember in den MDax zurückzukehren", sagte der Vorstandschef. Am Freitag legte die Aktie drei Prozent auf 95,10 Euro zu.

(Bericht von Alexander Hübner; redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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