ROUNDUP 2: Apple mit zurückhaltender Prognose für Weihnachtsquartal

dpa-AFX · Uhr

(Neu: Analysten im zweiten Absatz, Aktienkurs und Börsenwert in den letzten beiden Absätzen.)

CUPERTINO (dpa-AFX) - Apple erwartet keine großen Sprünge im anstehenden Weihnachtsgeschäft. Der iPhone-Konzern sagte für das laufende Geschäftsquartal einen Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres vorher - und enttäuschte damit die Wachstumserwartungen einiger Investoren. Zugleich rechnet der Konzern mit weiteren Zuwächsen beim iPhone - seinem wichtigsten Produkt. Die zuletzt etwas erholte Aktie geriet am Freitag unter Druck.

Der Technologiekonzern habe die Erwartungen weitgehend erfüllt und erneut die Widerstandskraft seines Produktportfolios in einem schwierigen Umfeld bewiesen, erklärte Analyst Samik Chatterjee von der Bank JPMorgan. Experte Michael Ng von der Investmentbank Goldman Sachs sprach in einer ersten Reaktion von einem insgesamt soliden Quartal und lobte vor allem die deutlich gestiegenen Serviceerlöse.

Im Ende September abgeschlossenen Geschäftsquartal fuhr Apple dank der iPhone-Nachfrage knapp 23 Milliarden Dollar Gewinn ein. Im September kam das neue iPhone 15 in den Handel, das vor allem eine Rolle für das Weihnachtsgeschäft spielen wird.

Das iPhone-Geschäft wuchs im Jahresvergleich um 2,8 Prozent auf 43,8 Milliarden Dollar, wie Apple nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte. Das lag im Rahmen der Erwartungen der Investoren. Das iPhone brachte nicht nur knapp die Hälfte der Konzernerlöse ein, es gibt Apple später auch die Gelegenheit, Abonnements etwa für mehr Speicherplatz oder Musik-Streaming zu verkaufen.

Im Dienste-Geschäft, in dem unter anderem Abo-Erlöse und Einnahmen aus dem App-Store zusammenlaufen, sprang der Umsatz um gut 16 Prozent auf 22,3 Milliarden Dollar hoch.

Der Umsatz mit Mac-Computern fiel dagegen um gut ein Drittel auf 7,6 Milliarden Dollar. Apple verwies darauf, dass im Vorjahresquartal die aufgestaute Nachfrage nach vorherigen Produktionsengpässen die Verkäufe hochgetrieben habe. Außerdem sei damals eine neue Generation des populären Macbook Air auf den Markt gekommen. Apple setzt nun auf neue Macbook-Pro-Modelle mit leistungsstärkeren Chips, um das Geschäft anzukurbeln.

Die Erwartungen der Analysten verfehlte Apple mit dem Umsatz im China-Segment, in das der Konzern das Geschäft in Taiwan und Hongkong einrechnet. Die Erlöse dort sanken um 2,5 Prozent auf rund 15,1 Milliarden Dollar. Zuletzt hatte der von US-Sanktionen schwer getroffene Konkurrent Huawei dort wieder Erfolg mit einem neuen Smartphone gehabt. Zudem steht die Frage im Raum, wie die Spannungen zwischen Peking und Washington das Geschäft des Konzerns beeinflussen könnten.

Insgesamt sank der Quartalsumsatz um rund ein Prozent auf 89,5 Milliarden Dollar. Den Gewinn steigerte Apple zugleich von 20,7 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal auf 22,96 Milliarden Dollar (21,6 Mrd Euro). Das Geschäftsquartal lief eine Woche länger als vor einem Jahr.

Dafür wird das nun laufende Geschäftsquartal eine Woche kürzer als im Vergleichszeitraum 2022. Finanzchef Luca Maestri nannte das als einen der Gründe dafür, dass der Umsatz auf Vorjahresniveau bleiben werde. Goldman-Sachs-Analyst Ng sieht die Quartalsprognose des Konzerns beim Umsatz zwar unter den Erwartungen, bei den Gewinnmargen aber darüber.

Andererseits würde eine Wiederholung der damaligen Ergebnisse auch ordentlich die Apple-Kassen füllen: Der Konzern machte knapp 30 Milliarden Dollar Gewinn bei gut 117 Milliarden Dollar Umsatz.

Die Apple-Aktien gingen mit einem Minus von zwei Prozent auf 174 Dollar in den letzten Handelstag der Woche, nachdem sie sich zuletzt bereits ein gutes Stück vom Ende Oktober erreichten Mehrmonatstief etwas unter 166 Dollar erholt hatten. Allerdings war es ihnen im Zuge der Erholung nicht gelungen, den nach dem Rekordhoch von gut 198 Dollar im Juli eingeschlagenen Abwärtstrend zu knacken. Seither haben die Anteilsscheine zwölf Prozent verloren.

Trotz der Kursverluste bleibt Apple mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 2,7 Billionen Dollar das wertvollste börsennotierte Unternehmen, knapp vor dem Software-Riesen Microsoft . Der bringt es auf 2,6 Billionen Dollar./so/mis/DP/zb/ngu/men/nas

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