Technische Analyse

Nach Staatshilfe-Beschluss & Zahlen: Siemens Energy-Aktie im Chartcheck

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: T. Schneider/Shutterstock.com

Siemens Energy erhält Staatshilfen. Das Wirtschaftsministerium gab am Dienstag bekannt, dass es dem kriselnden Konzern mit Bürgschaften über 7,5 Milliarden Euro zur Seite springen wird. Bereits gestern hatte ein entsprechender Bericht des "Handelsblatt" über die bevorstehende Einigung berichtet. Der Aktienkurs reagierte mit sechs Prozent Kursplus auf Schlusskurs-Basis. Erstmals seit dem 26. Oktober, dem bisherigen Höhepunkt der Turbulenzen rund um Siemens Energy, ging die Aktie damit wieder oberhalb von zehn Euro aus dem Handel. Zwischenzeitlich hatte der Kurs nur noch bei rund 6,40 Euro notiert. 

Im frühen Handel am Mittwochmorgen setzte die Aktie ihren Aufwärtstrend fort. Der Dax-Konzern hatte zuvor seine Zahlen für das vierte Quartal des Geschäftsjahrs 2022/23 sowie zum Gesamtjahr (jeweils per 30. September) veröffentlicht. Der Konzern, der unter anderem mit Qualitätsproblemen bei seiner Tochter Siemens Gamesa kämpft, rechnet nach gut 4,5 Milliarden Euro Verlust im abgelaufenen Geschäftsjahr damit, nächstes Jahr wieder in die Gewinnzone zurückzukehren. Anleger honorierten das und bescherten der Aktie vorbörslich deutliche Gewinne.

Ist also mit dieser dynamischen Erholung der langfristige Abwärtstrend gebrochen? Oder ist der furiose Kursanstieg der vergangenen Tage lediglich eine Momentaufnahme? Über die Charttechnik kann man sich einer Antwort annähern.

Wochenchart

Nach dem Börsendebüt vor gut drei Jahren konnte sich der Aktienkurs von Siemens Energy zunächst annähernd verdoppeln, bevor im Januar 2021 ein mehrjähriger Bärenmarkt begann.

Nach einer kräftigen Zwischenerholung ausgehend vom Vorjahrestief im September ging es seit Juni wieder rasant abwärts. Sowohl lang- als auch mittelfristig befindet sich der Wert in einem intakten Abwärtstrend. Daran ändert auch die dynamische Erholung der vergangenen beiden Handelswochen nichts.

Wie ist die kurzfristige Situation zu bewerten?

Quelle: Tradingview

Tageschart

Nach dem Kurseinbruch vom 26. Oktober mit einem Tagesverlust von über 37 Prozent konnte sich die Aktie in den vergangenen beiden Wochen wieder recht deutlich erholen. Jetzt läuft sie allerdings in eine Widerstandszone, in der erneut mit technisch bedingtem Verkaufsinteresse zu rechnen ist.

Im Bereich 10,40 bis 11,00 Euro befindet sich ein signifikanter Horizontalwiderstand im Tageschart, der zunächst das Ende der laufenden Erholung einleiten sollte.

Lediglich ein entscheidender Ausbruch über den viel beachteten EMA50 (exponentieller gleitender Durchschnittskurs der vergangenen 50 Tage) im Tageschart bei aktuell 11,04 Euro und damit ein Ausbruch über den angesprochenen Horizontalwiderstand bringt kurzfristig prozyklisch positive Signale. 

Aktuell steht der Aktienkurs dicht vor dieser Marke, konnte sie allerdings noch nicht nachhaltig überwinden. Solange dieser Sprung nicht gelingt, ist kurzfristig mit einem erneuten Abdriften in den Bereich um acht Euro zu rechnen. Dort und im Bereich des Jahrestiefs bei 6,50 Euro liegen die kurzfristig relevanten Unterstützungen.

Fazit:

Sowohl im mittelfristigen als auch im kurzfristigen Chartbild spricht aus technischer Sicht wenig für die Aktie. Lediglich ein Tagesschlusskurs oberhalb der 11-Euro-Marke würde das Chartbild wieder etwas aufhellen. In dem Falle wäre eine Erholung in den Bereich von 14 bis 15 Euro drin für die Käufer. Bis dahin dominieren allerdings zunächst erneut die Abwärtsrisiken.

Quelle: Tradingview

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