Telekom-Firmen weisen Schuld für "weiße Flecken" von sich

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Frankfurt (Reuters) - Die Gründe für die vom Regulierer monierten Versorgungslücken im deutschen Mobilfunknetz liegen nach Einschätzung von Telekom-Firmen außerhalb ihres Einflusses.

Sie hätten die Ausbauziele der Bundesnetzagentur (BNetzA) erfüllt, wo immer dies rechtlich und faktisch möglich gewesen sei, teilten Telefonica Deutschland und Vodafone am Montag mit. Lediglich an vereinzelten Standorten hätten keine Mobilfunkmasten aufgestellt werden können. Die Deutsche Telekom äußerte sich ähnlich.

Die BNetzA hat gegen die drei Konzerne "wegen schuldhafter nicht rechtzeitiger vollständiger Erfüllung der Versorgungsauflagen" im September ein Bußgeldverfahren eingeleitet. Dies geht aus einem Bericht hervor, der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. Die Betroffenen hätten nun die Gelegenheit, offiziell Stellung zu nehmen. Gleichzeitig sei den Firmen eine Nachfrist bis Mitte kommenden Jahres eingeräumt worden, um die Auflagen vollständig zu erfüllen. Zur Höhe möglicher Strafzahlungen wollte ein Behördensprecher keine Angaben machen.

Parallel dazu läuft ein weiteres Bußgeldverfahren gegen 1&1. Die Tochter von United Internet hinkt mit dem Aufbau eines eigenen Mobilfunknetzes den Vorgaben stark hinterher. 1&1 habe inzwischen eine Stellungnahme vorgelegt. Diese werde aktuell geprüft.

Nach Daten der BNetzA vom Sommer liegt die Netzabdeckung nach dem modernen 5G-Standard bundesweit bei 89 Prozent. Dem von der Europäischen Union (EU) unterstützten Datenanbieter "5G Observatory" zufolge waren Ende 2022 die Niederlande mit einer einhundertprozentigen Abdeckung Spitzenreiter in der Staatengemeinschaft, dicht gefolgt von Italien mit 99,7 Prozent.

(Bericht von Hakan Ersen.; Redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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