Hapag-Lloyd meidet wegen Sicherheitslage weiter Rotes Meer

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Berlin (Reuters) - Wegen der unsicheren Lage im Roten Meer meidet Deutschlands größte Container-Reederei Hapag-Lloyd weiterhin das Seegebiet im Nahen Osten.

Die Schiffe würden weiter über das Kap der Guten Hoffnung an der Spitze Südafrikas umgeleitet, teilte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch auf Anfrage mit. Hapag-Lloyd beobachte die Situation laufend und wolle am Freitag erneut entscheiden. Das Hamburger Unternehmen hatte unlängst mitgeteilt, bis Jahresende rund 25 Schiffe umzuleiten, die für das Rote Meer und den Suezkanal geplant waren.

Der dänische Rivale Maersk erklärte inzwischen, angesichts der angekündigten Maßnahmen zur Sicherung der Schifffahrtswege im Roten Meer die Route bald wieder nutzen zu wollen. Allein in den kommenden Wochen sollten mehrere Dutzend Containerschiffe die schnellere Route durch den Suez-Kanal und das Rote Meer nutzen, teilte Maersk mit. Allerdings stehe dieser Plan noch unter Vorbehalt. Unter den Schiffen, die am Mittwoch in einer Information an die Kunden des Konzerns aufgeführt wurden, war unter anderem die Maren Maersk, die am 24 Dezember den Hafen von Tanger in Marokko verlassen hat und die demnach durch den Suez-Kanal weiterfahren wird. Das Schiff soll am 14. Januar Singapur erreichen.

Im Jemen haben sich die Huthi-Rebellen mit der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen solidarisch erklärt und wiederholt Schiffe vor der von ihnen kontrollierten Küste attackiert. Am 15. Dezember war auch ein Hapag-Lloyd-Schiff angegriffen worden. Die weltweit fünftgrößte Container-Reederei hat Zuschläge für den Transport auf ihren Schiffen von und nach Nahost angekündigt. Maersk erhebt Zusatzgebühren für den Umweg über das Kap der Guten Hoffnung, das vor der Küste Südafrikas liegt.

In der Zwischenzeit wurde unter Führung der USA die multinationale Sicherheitsinitiative OPG ins Leben gerufen, die den Seehandel durch das Rote Meer und den Golf von Aden wieder ermöglichen soll. Geplant sind gemeinsame Patrouillen im südlichen Roten Meer und im Golf von Aden. Insgesamt haben sich nach US-Angaben mehr als 20 Länder bereit erklärt, an der Koalition zum Schutz der Handelsschifffahrt im Roten Meer teilzunehmen.

(Bericht von Elke Ahlswede und Terje Solsvik, geschrieben von Christina Amann, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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