AKTIEN IM FOKUS 2: ASML spürt Druck wegen China-Exporten - Aixtron auch im Blick

dpa-AFX · Uhr

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FRANKFURT/AMSTERDAM (dpa-AFX) - Die Aktien von Chipanlagenbauern stehen zum Auftakt des Börsenjahres 2024 wegen erneuter Sorgen mit Blick auf China-Exporte im Rampenlicht. So konnte ASML einige chinesische Kunden bereits wenige Wochen vor der Ausweitung von Exportbeschränkungen nicht mehr mit Maschinen zur Chipherstellung beliefern. Seit 1. Januar greifen nun bestimmte Exportverbote für sogenannte Deep-Ultraviolet-Lithografiemaschinen (DUV) in die Volksrepublik.

Die Aktien weiteren ihre Verluste im Amsterdamer Börsenhandel bis zum Nachmittag auf 2,7 Prozent aus. Im Sog ging es für den Aktienkurs des deutschen Branchenunternehmens Aixtron im MDax um 2,4 Prozent nach unten. Allerdings hatten letztere auch seit dem Zwischentief Anfang November um die Hälfte zugelegt. Bei ASML betrug das Plus seither in der Spitze ein Viertel.

Der Stoxx Europe 600 Technology war am Dienstag denn auch mit einem Minus von fast zwei Prozent größter Verlierer im europäischen Branchentableau. Auch für die Aktien von Chipherstellern ging es bergab, wie ein Minus von 2,5 Prozent zum Beispiel bei Infineon zeigt.

Eine Lizenz für die Auslieferung bestimmter Lithografiesysteme sei teilweise von der niederländischen Regierung zurückgezogen worden, teilte ASML am Montag in Veldhoven mit. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg in der Nacht zum Dienstag unter Berufung auf Insider berichtete, hat die Regierung von US-Präsident Joe Biden auf einen vorzeitigen Lieferstopp gedrungen. Der Rückzug der Lizenzen habe keine wesentlichen Effekte auf die 2023er-Finanzziele, hieß es von ASML.

Ein Händler ging davon aus, dass sich vorerst auch nichts an den Prognosen für 2024 ändern wird. Allerdings sei es prägend für die Stimmung, dass die Regeln weiter angepasst werden. Sollten sie weiter verschärft werden, dürfte dies die Annahmen beeinflussen, so der Börsianer. Insofern wäre es nach der Branchenrally im November und Dezember keine Überraschung, wenn Anleger vor dem Start der Tech-Berichtssaison etwas aus dem Risiko gingen.

Aixtron hatte ab Ende 2022 auch immer mal wieder unter Befürchtungen hinsichtlich des wichtigen China-Geschäfts gelitten, da sich Exporte wegen zeitweise fehlender Ausfuhrgenehmigungen der Bundesregierung verzögert hatten. Das Unternehmen begründete das aber mit fehlenden Kapazitäten in den Behörden. Die Lage mit Blick auf den Stau bei der Bearbeitung von Exportlizenzen hatte sich dann auch immer weiter normalisiert, wie eine Unternehmenssprecherin im Oktober im Zusammenhang mit der Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal gesagt hatte./tih/mis/jha/

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