Dänischer Großreeder Maersk hofft auf Beruhigung im Roten Meer

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Kopenhagen/Berlin (Reuters) - Nach den Angriffen der USA und Großbritanniens auf Huthi-Stellungen im Jemen setzt die dänische Großreederei Maersk auf eine Entspannung der Lage im Roten Meer.

"Wir hoffen, dass diese Maßnahmen und eine stärkere Marinepräsenz schließlich zu einer geringeren Bedrohung führen werden", erklärte der Konzern am Freitag. In der Nacht zuvor hatten die USA und Großbritannien nach eigenen Angaben Militäranlagen der Huthi-Miliz angegriffen.

Die deutsche Reederei Hapag-Lloyd äußerte sich nicht zu den konkreten Vorfällen. Ein Hapag-Lloyd-Sprecher erklärte, das Unternehmen begrüße aber Maßnahmen, die die Durchfahrt durch das Rote Meer wieder sicher machten. Maersk und Hapag-Lloyd leiten seit Wochen unter Hinweis auf die Sicherheitdlage Schiffe um.

Maersk erklärte weiter, es sei zu hoffen, dass eine Beruhigung der Lage wieder eine Durchquerung des Roten Meeres und eine Nutzung des Suezkanals ermögliche. Im Jemen haben sich die Huthi-Rebellen mit der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen solidarisch erklärt und wiederholt vor ihrer Küste Handelsschiffe attackiert. Die vom Iran unterstützten Milizen kündigten trotz der jüngsten US-britischen Angriffe weitere Attacken an.

Der Suezkanal zwischen Rotem Meer und Mittelmeer ist die kürzeste Schiffsverbindung zwischen den Industriestandorten Südostasiens und Europa. Die Ausweichroute über die Südspitze Afrikas sorgt für Verzögerungen, die Lieferketten beeinträchtigen. Als erstes großes Unternehmen kündigte Tesla an, wegen des Konflikts im Nahen Osten seine Fertigung einschränken zu müssen.

Hapag-Lloyd überprüft die Sicherheitslage im Roten Meer nach eigenen Angaben kontinuierlich. Am Montag will die Nummer fünf der weltweiten Container-Schifffahrt erneut entscheiden, ob sie das das Seegebiet im Nahen Osten weiter meiden wird. Durch die Umleitungen entstehen bei Hapag-Lloyd zusätzliche Kosten und Verzögerungen. Am Freitag sprach das Unternehmen von monatlichen Zusatzkosten "in hoher zweistelliger Millionenhöhe". Die Fahrten verlängerten sich je nach Ziel zwischen einer Woche und 18 Tagen. Insgesamt - also Hapag-Lloyd-Partnerschaften mit anderen Reedereien eingeschlossen - seien 183 Schiffe betroffen. Die Medien der Funke-Gruppe hatten am Freitag zuerst über die Reaktion des Hamburger Unternehmens berichtet.

Hapag-Lloyd hat im Zuge von Partnerschaften nach eigenen Angaben Kapazitäten unter anderem auf Schiffen der französischen Reederei CMA CGM. Nach Informationen auf der Hapag-Lloyd-Website sind mindestens drei Schiffe von CMA CGM aktuell für den Transit durch den Suezkanal vorgesehen. Das französische Unternehmen hatte vor gut einer Woche erklärt, weiterhin die Zahl der Schiffe, die durch den Suezkanal fahren, erhöhen zu wollen. Die französische Marine hatte am Donnerstag erklärt, sie werde regelmäßig Schiffe unter französischer Flagge oder mit französischen Interessen im Roten Meer eskortieren.

(Bericht von Stine Jacobsen und Elke Ahlswede, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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