Finanzinvestor EQT bei deutschen Fußball-Rechten aus dem Rennen

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München (Reuters) - Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) verhandelt nur noch mit zwei Finanzinvestoren über eine Beteiligung an der Vermarktung der Bundesliga.

Die schwedische EQT ist aus dem Rennen, die Beteiligungsfirmen CVC und Blackstone dürfen in den nächsten Wochen die Bücher prüfen. Das habe das Präsidium des Liga-Verbandes am Mittwoch einstimmig beschlossen. Alle drei Interessenten hätten sich am Mittwoch noch einmal vorgestellt, nachdem sie ihre Gebote überarbeitet hatten. "Diese liegen sowohl wirtschaftlich als auch inhaltlich im Rahmen der von der DFL-Mitgliederversammlung erarbeiteten Eckpunkte", erklärte die DFL. Sie will für bis zu eine Milliarde Euro bis zu acht Prozent an einer neu zu gründenden Vermarktungs-Tochter abgeben.

Den Zuschlag will die DFL bis Ende März erteilen, bevor die Ausschreibung der nationalen Übertragungsrechte für die Jahre 2025 bis 2029 beginnt. EQT hatte in der ersten Runde das finanziell attraktivste Gebot abgegeben, wie Insider berichtet hatten. Die Investoren Advent und Bridgepoint waren schon vorher ausgeschieden. Bei der Vorentscheidung für CVC und Blackstone als mögliche Partner sei es nicht nur um finanzielle Aspekte gegangen, sondern auch um den Mehrwert, den sie mitbringen könnten, erklärte die DFL. Dazu gehörten fundierte Kenntnisse der internationalen Medienmärkte, Kontakte zu Medienkonzernen und Erfahrung beim Aufbau von Online-Plattformen.

Die größte Erfahrung im Fußball hat CVC, die schon ähnliche Engagements mit den Ligen in Spanien und Frankreich eingegangen ist und der der Sportwetten-Anbieter Tipico gehört. Das hatte bei einflussreichen Vereinen aber auch für Stirnrunzeln gesorgt. Denn bei der Buchprüfung bekäme CVC einen tiefen Einblick in die Zahlen und Besonderheiten der Fußball-Bundesliga, die er auch bei den konkurrierenden Ligen nutzen könne. In die Ausschreibung hat die DFL vorsorglich eine Klausel eingebaut, wonach sie einen Käufer ablehnen kann, der bei einer anderen Liga engagiert ist.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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