Konzertveranstalter DEAG will zurück an die Börse

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München (Reuters) - Der Berliner Konzertveranstalter DEAG Deutsche Entertainment will nach dem Börsenrückzug vor drei Jahren noch im Frühjahr zurück an den Aktienmarkt.

Im Zuge dessen will DEAG 40 bis 50 Millionen Euro über eine Kapitalerhöhung einsammeln, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Zudem wollten Altaktionäre einen Teil ihrer Papiere auf den Markt werfen. Dazu gehören die Investoren Christian Angermayer und Mike Novogratz, die die DEAG in der Corona-Krise nach einem Übernahmeangebot von der Börse genommen hatten. Die Bank Hauck & Aufhäuser, die die Rückkehr in den Prime Standard der Frankfurter Börse organisiert, taxiert den Börsenwert des Unternehmens auf 308 bis 343 Millionen Euro. 70 Prozent des Erlöses aus der Kapitalerhöhung seien für weitere Firmenübernahmen eingeplant.

"Mit Hilfe ihrer Großaktionäre hat die DEAG die Zeit während der Pandemie genutzt, um wichtige strategische Entscheidungen zu treffen und umzusetzen", hieß es in der Mitteilung. Dabei stehe das eigene Ticket-Portal im Vordergrund, über das ein größerer Teil der Eintrittskarten der Konzerte verkauft werden soll. "Wir glauben, dass unser Geschäft ein enormes Wachstumspotenzial hat", sagte Detleff Kornett, der im Herbst als Co-Vorstandschef an die Seite von Firmengründer Peter Schwenkow gerückt ist. Die DEAG hat Künstler wie Ed Sheeran und Anna Netrebko unter Vertrag und veranstaltet Shows wie "Riverdance" und "Disney on Ice".

Im vergangenen Jahr dürften die Umsätze und Gewinne aber erst einmal zurückgegangen sein. In den ersten Monaten lag der Umsatz mit 213,3 Millionen Euro neun Prozent unter Vorjahr, für das Gesamtjahr waren mehr als 300 (2022: 324,8) Millionen Euro geplant. Das operative Ergebnis (Ebitda) schrumpfte von Januar bis September auf 13,8 (20,8) Millionen Euro. Die DEAG erklärt das mit dem Boom nach dem Ende der Pandemie, der das Geschäft 2022 beflügelt habe. Die Zahlen von 2023 lägen aber über dem Niveau von 2019, dem letzten Vor-Corona-Jahr.

Angermayers maltesische Holding Apeiron hatte beim Rückzug von der Börse 3,09 Euro je Aktie geboten und später noch sechs Millionen Euro frisches Kapital beigesteuert. Seither wird die DEAG-Aktie nur noch im Freiverkehr gehandelt. Am Donnerstag lag der Kurs dort bei 7,60 Euro, was einem Börsenwert von rund 163 Millionen Euro entspricht. Im Sommer hatte die DEAG eine 50 Millionen Euro schwere, mit acht Prozent verzinste dreijährige Anleihe begeben.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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