Insider - Noch Klärungsbedarf für Spartenfusion von OMV und ADNOC

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Frankfurt/London/Wien (Reuters) - In die Gespräche des österreichischen Öl- und Gaskonzerns OMV und der staatlichen Ölgesellschaft Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten über eine Fusion ihrer Petrochemiesparten Borealis und Borouge könnte Insidern zufolge neuen Schwung kommen.

Der Deal, bei dem ein Chemieriese mit einem Jahresumsatz von mehr als 20 Milliarden Dollar geschaffen werden könnte, werde weiter angestrebt, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die Verhandlungen könnten in dieser Woche wieder aufgenommen werden. Es gebe aber noch Punkte, die geklärt werden müssten. Die OMV teilte auf Anfrage mit, man sei in laufenden Verhandlungen und könne diese nicht kommentieren.

Österreichs größter Industriekonzern hatte im Sommer des Vorjahres über die Pläne berichtet. Die Wiener verhandeln mit Adnoc über eine mögliche Fusion ihrer Petrochemietöchter Borealis und Borouge als gleichberechtigte Partner. Ziel sei es, ein globales Polyoelfin-Unternehmen mit einer wesentlichen Präsenz in Schlüsselmärkten zu schaffen.

Zu den offenen Punkten gehörten unter anderem Job-Garantien für die Beschäftigten in Österreich, sagten die Insider. Zudem solle das neue Unternehmen an der Wiener Börse gelistet werden und der Aufsichtsratchef ein Österreicher sein. Möglich sei auch eine Zweitnotierung in Wien, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Die OMV befindet sich zum Teil im Staatsbesitz, zweitgrößter Aktionär ist Mubadala, der Staatsfonds aus Abu Dhabi. Der 24,9-Prozent- Anteil von Mubadala an OMV soll von Adnoc übernommen werden, wurde vor über einem Jahr angekündigt.

OMV-Chef Alfred Stern hatte im Oktober eine Börsennotierung in Aussicht gestellt. Im Dezember hatte Reuters erfahren, dass beide Unternehmen der neuen Firma frisches Kapital mit auf dem Weg geben sollen, damit sie über eine gleiche Beteiligung verfügen. Borealis gehört zu 75 Prozent OMV und zu 25 Prozent ADNOC. An Borouge ist Adnoc mit 54 Prozent beteiligt und Borealis mit 36. Borouge ist in Abu Dhabi gelistet.

(Bericht von Emma-Victoria Farr, Ron Bousso, Anousha Sakoui und Alexandra Schwarz-Goerlich, bearbeitet von Tom Käckenhoff, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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