"Sieger der Streaming-Kriege" - Netflix mit Rekord-Kundenplus

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Bangalore/Los Angeles (Reuters) - Mit Serien wie "The Crown" und Filmen wie "The Killer" hat Netflix in den vergangenen Monaten so viele Kunden angelockt wie noch nie.

Daher stellte der Streamingdienst am Dienstag für das laufende Jahr ein zweistelliges prozentuales Wachstum in Aussicht. "Trotz der Streiks der US-Drehbuchautoren und -Schauspieler im letzten Jahr, die einige Premieren verzögerten, haben wir für 2024 Großartiges in petto."

Die Zahl der Nutzer stieg im abgelaufenen Quartal den Angaben zufolge um 13,1 Millionen auf insgesamt 260 Millionen. Damit fiel das Plus um knapp die Hälfte größer aus als erwartet, wodurch der der Umsatz überraschend stark auf 8,8 Milliarden Dollar stieg. Ein Wermutstropfen war der enttäuschende Reingewinn von 2,11 Dollar je Aktie, der unter negativen Wechselkurseffekten litt. Netflix-Titel stiegen im nachbörslichen Geschäft dennoch um sechs Prozent.

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Dank seines attraktiven Programms erfreue sich der US-Konzern der geringsten Abwanderungsquote des gesamten Sektors, erläuterten die Experten des Branchendienstes Antenna Research. Im Dezember hätten lediglich zwei Prozent der Nutzer gekündigt. Die Reality-Show "Squid Game: The Challenge", die auf der Erfolgsserie "Squid Game" basiert, oder die dritte Staffel der französischen Gaunerkomödie "Lupin" hielten sie bei der Stange.

Es wird immer deutlicher, dass Netflix die 'Streaming-Kriege' gewonnen hat", kommentierte Analystin Jessica Reif Ehrlich von der Bank of America. Viele Medienkonzerne überdächten inzwischen ihre bisherige Strategie, Filme und Serien exklusiv auf ihren eigenen Streamingportalen anzubieten.

Weiteren Rückenwind versprechen sich Analysten vom verstärkten Kampf des Konzerns gegen die Weitergabe von Zugangsdaten. Dies allein könnte den Umsatz im laufenden Quartal um fünf Prozent steigern. Hoffnungen setzt Netflix außerdem auf seine werbefinanzierten Zugänge. Dieser Geschäftbereich sei zwar noch nicht der größte Wachstumstreiber. Bis 2025 solle sich dies aber ändern. Die neuen Angebote versprechen zudem höhere Gewinne, weil die Werbeeinnahmen je Kunde Experten zufolge höher liegen als die monatlichen Gebühren der werbefreien Abos.

(Bericht von Dawn Chmielewski und Yuvraj Malik; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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