Piloten und Flugbegleiter bei Lufthansa-Tochter Discover vor Streik

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Frankfurt (Reuters) - Die Piloten und Flugbegleiter des Ferienfliegers Discover Airlines sind für Freitag zu einem eintägigen Streik aufgerufen.

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) und die Kabinengewerkschaft UFO kündigten an, die Arbeit werde bei der Lufthansa-Tochter von Freitag 00.01 Uhr bis 23.59 Uhr niedergelegt. Der Arbeitgeber halte die Gewerkschaft bei den Verhandlungen über den erstmaligen Abschluss von Tarifverträgen "endlos" hin, erklärte die VC. Von der unzureichenden Bezahlung könnten die Beschäftigten kaum ihren Lebensunterhalt bestreiten, kritisierte UFO. Die Airline kritisierte die "unnötige Eskalation" der beiden Gewerkschaften.

Geplant waren laut Discover 20 Flüge von Frankfurt und zehn von München, die für die Lufthansa abgewickelt werden sollen. Es werde ein Ersatzflugplan erarbeitet, um die Zahl der streikbedingten Flugstreichungen zu begrenzen. "Wir gehen aktuell von weitreichenden Auswirkungen des Streiks auf unseren Flugbetrieb und unsere Gäste aus." Discover bietet mit einer Flotte von 24 Flugzeugen von Frankfurt und München aus Langstreckenflüge und Flüge in Europa an. Es geht um Tarifverträge für rund 400 Pilotinnen und Piloten und gut 1200 Beschäftigte der Kabine.

Die Pilotengewerkschaft hatte die Verhandlungen über den erstmaligen Abschluss von Tarifverträgen im Januar für gescheitert erklärt. In einer Urabstimmung sprachen sich in dieser Woche knapp 96 Prozent der Mitglieder für einen Streik aus. Das Unternehmen erklärte, es habe weitere Gesprächsangebote an die Tarifkommission der VC gegeben, zuletzt am Mittwoch. Das habe die Gewerkschaft kategorisch abgelehnt. Die Vergütungen der rund 400 Cockpit-Beschäftigten will Discover demnächst unabhängig vom Tarifstreit anheben. UFO-Verhandlungsführer Harry Jäger erklärte, seit gut zwei Jahren versuche die Gewerkschaft, Tarifverhandlungen aufzunehmen, werde aber konsequent abgewehrt. Laut Discover gab es an UFO ebenfalls ein Gesprächsangebot. "Eine Lösung kann nur am Verhandlungstisch gefunden werden", forderte der Arbeitgeber. "Je früher der Arbeitgeber ernsten Willen zur Einigung zeigt, desto früher können wir den Tarifkonflikt wieder dort austragen, wo er hingehört – an den Tariftisch", sagte VC-Tarifchef Marcel Gröls.

(Bericht von Ilona Wissenbach; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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