Automarkt wächst um knapp ein Fünftel im Januar

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Frankfurt (Reuters) - In Deutschland sind im Januar deutlich mehr Neuwagen auf die Straße gekommen als ein Jahr zuvor.

Die Neuzulassungen beliefen sich auf 213.553 Fahrzeuge, 19 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Montag mitteilte. Das Wachstum ist allerdings durch einen Basiseffekt überzeichnet, denn im Januar letzten Jahres war der Markt wegen gekürzter staatlicher Förderung von E-Autos leicht geschrumpft. Die kurzfristige komplette Streichung der Kaufprämie im Dezember machte sich im Januar bemerkbar. Nur noch 10,5 Prozent der Neuwagen waren reine E-Autos im Vergleich zu gut 18 Prozent im Gesamtjahr 2023.

Der Autohandelsverband ZDK erklärte, wegen des Sondereffekts vor einem Jahr sei der Anstieg kein Aufbruchssignal. "Denn die Bestellquoten verharren weiterhin auf dem niedrigen Niveau des Vorjahresmonats", erklärte ZDK-Präsident Arne Joswig. Der Verband prognostiziert mit rund 2,65 Millionen Pkw-Neuzulassungen einen stärkeren Rückgang als der Herstellerverband VDA. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) rechnet mit einem Minus gegenüber 2023 von einem Prozent auf 2,8 Millionen Fahrzeuge - das ist ungefähr ein Viertel weniger als im Vorkrisenjahr 2019. Bei den batterieelektrischen Fahrzeugen sagt der VDA ein Minus von 14 Prozent voraus - der erste Rückgang, seit das KBA die E-Auto-Neuzulassungen erfasst.

Auch die Unternehmensberatung EY sieht mehr Schatten als Licht am Automarkt. "Wir stecken im fünften Krisenjahr. Die Neuzulassungen bewegen sich seitwärts, von einer echten Erholung ist kaum etwas zu sehen", erklärte Autoexperte Constantin Gall. Die Neuzugänge von E-Autos blieben im Rückwärtsgang. "Das Elektrosegment als Wachstumsmotor fällt in diesem Jahr aus, der Neuwagenmarkt wird insgesamt voraussichtlich auf dem aktuellen niedrigen Niveau stagnieren." Positiv aus Sicht der Käufer könnten sinkende Preise und günstige Leasingangebote sein.

(Bericht von Ilona Wissenbach. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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