EU prüft Microsoft-Praxis bei Sicherheitssoftware

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Bangalore/San Francisco (Reuters) - Wegen einer möglichen Benachteiligung von Anbietern konkurrierender Sicherheitssoftware knöpft sich die europäische Kartellbehörde Microsoft vor.

Untersucht werde, ob der US-Konzern seine Kunden abhalte, bestimmte Programme von Drittanbietern zu nutzen, ergab sich aus einem Schreiben der EU-Kommission, das die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch einsehen konnte. Zunächst hatte die Technologie-Website "The Information" hierüber berichtet.

"Die Kommission hat mehrere Beschwerden über Microsoft erhalten, unter anderem im Zusammenhang mit dem Produkt Azure, die wir auf der Grundlage unserer Standardverfahren prüfen", teilte die EU mit. Microsoft wollte sich zu diesem Thema zunächst nicht äußern.

Bei den aktuellen Untersuchungen geht es um Microsofts Software Entra, die früher als Azure Active Directory bekannt war. Sie ermöglicht es Unternehmen zu kontrollieren, welche Mitarbeiter sich in ihre Cloud-basierten Anwendungen einloggen dürfen. Dem Schreiben zufolge, das im Januar an mindestens einen Microsoft-Konkurrenten versandt wurde, wollen die Behörden herausfinden, ob Nutzer hierfür ausschließlich Identifikationsprogramme von Drittanbietern nutzen können oder zwingend zusätzlich Entra einsetzen müssen.

In den vergangenen Jahren hatten Konkurrenten wiederholt Microsofts Praxis einer Bündelung von Angeboten kritisiert. Am Montag hatte die Alphabet-Tochter Google gewarnt, der Rivale strebe ein Monopol an, das der Entwicklung neuer Technologien wie Generativer Künstlicher Intelligenz (KI) schade.

(Bericht von Harshita Mary Varghese und Jeffrey Dastin, unter Mitarbeit von Jaspreet Singh; geschrieben von Hakan Ersen und Katharina Loesche, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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