ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: EuroStoxx kaum bewegt - 'Footsie' unter Druck

dpa-AFX · Uhr

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der EuroStoxx 50 hat am Mittwoch auf hohem Niveau nahezu stagniert. Vor wichtigen Konjunkturdaten aus Europa und der weltgrößten Volkswirtschaft USA in den kommenden Tagen herrschte unter den Anlegern Zurückhaltung.

Die von der Euphorie rund um Künstliche Intelligenz (KI) getriebene Rally der Technologiewerte und die Aussicht auf eine Lockerung der Geldpolitik sorgten zuletzt für eine gute Stimmung an den Aktienmärkten. In diesem Umfeld hatte der EuroStoxx am Vortag den höchsten Stand seit 2000 erreicht. Zur Wochenmitte schloss der Leitindex der Eurozone 0,04 Prozent tiefer bei 4883,77 Punkten.

Der französische Cac 40 stieg um 0,08 Prozent auf 7954,39 Zähler. Der britische FTSE 100 ("Footsie") verlor hingegen 0,76 Prozent auf 7624,98 Zähler. In London mussten die Anleger Kursverluste bei den Aktien von St James Place und Reckitt verkraften.

Der britische Konsumgüterkonzern Reckitt hatte mit rückläufigen Erlösen und seinen Jahreszielen die Erwartungen verfehlt. Dies brockte den Aktien ein Minus von mehr als 13 Prozent ein.

Am "Footsie"-Ende knickten die Papiere von St James Place um 18,6 Prozent ein. Die Investmentgesellschaft hatte eine Rückstellung für mögliche Kundenrückzahlungen gebildet und die Auszahlungen an die Anleger gekürzt.

Ebenfalls in London brachen die Aktien von Halfords um fast 27 Prozent ein. Der britische Einzelhändler für Auto- und Fahrradprodukte hatte sein Gewinnziel für 2024 gesenkt und sieht auch kaum einen Gewinnzuwachs im darauf folgenden Jahr.

In Paris sackten die Anteilsscheine von Teleperformance um mehr als 14 Prozent ab und waren damit das klare Schlusslicht im Cac 40. Händler verwiesen als Belastung auf eine Mitteilung des Bezahl-Riesen Klarna. Demnach habe der KI-Assistent des Unternehmens einen großen Beitrag zum Geschäft geleistet. Dies wiederum habe bei den Anlegern von Teleperformance Bedenken wiederbelebt, dass die bahnbrechende Technologie das Callcenter-Geschäft des Unternehmens bedrohen könnte.

Der Lieferando-Betreiber Just Eat Takeaway hatte laut dem Experten William Woods vom US-Analysehaus Bernstein Research eine eher schwache Prognose abgegeben. Der einzige Lichtblick sei gewesen, dass der freie Barmittelzufluss insgesamt besser als erwartet ausgefallen sei. Die Just-Eat-Papiere verloren in Amsterdam knapp zwei Prozent.

Aktien aus der Chipbranche litten unter getrübten Perspektiven des Branchenausrüsters ASM International . Der hatte mit seinem vierten Quartal die Erwartungen verfehlt. Zudem dürften laut der Bank UBS wegen des Ausblicks auf die ersten beiden Quartale die diesjährigen Marktschätzungen nach unten revidiert werden. Die ASM-Aktien büßten 2,3 Prozent ein. Die gesamte Tech-Branche in Europa fiel um 1,4 Prozent.

Ein positives Ausrufezeichen setzten die Papiere von Airbus , die auf ein Rekordhoch geschnellt waren und am Ende an der EuroStoxx-Spitze fast vier Prozent gewannen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtete, steht American Airlines kurz vor einer Bestellung Dutzender Schmalrumpf-Flugzeuge von Airbus. Die Aktien der US-Fluggesellschaft gaben zuletzt in New York um 0,6 Prozent nach.

In der Schweiz hatte Alcon mit einem positiven Ausblick und angehobener Dividende überzeugt. Die Aktien des auf Augenheilkunde spezialisierten Unternehmens zogen an der Spitze des Leitindex SMI um gut fünf Prozent an./la/jha/

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