Dax Tagesrückblick 08.03.2024

Dax hält sich nach US-Jobdaten nah am Rekord – HelloFresh sinkt um 42 Prozent

onvista · Uhr
Quelle: Daria Nipot/Shutterstock.com

Der mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht hat dem Dax am Freitag keinen neuen Schwung gebracht. Der seit dem Morgen schwächelnde deutsche Leitindex schaffte es nach den Jobdaten nur leicht über die Gewinnschwelle und ging letztlich doch 0,16 Prozent tiefer bei 17.814 Punkten ins Wochenende. Nach dem am Vortag erreichten Dax-Rekord trauten sich die Anleger offenbar zunächst nicht weiter vor. Auf Wochensicht hat der Dax rund 0,5 Prozent zugelegt.

Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners wertete die Jobdaten aus den USA aber als positiv für die Finanzmärkte Insbesondere mit dem niedrigen Lohnwachstum im Februar könne die US-Notenbank sicherlich gut leben. Der Anstieg der Stundenlöhne war bisher ein Dorn im Auge der US-Währungshüter.

Der Arbeitsmarktbericht enthält nichts, was die erste Zinssenkung der Fed weiter nach hinten verschieben könnte. Und das ist aktuell das einzige, worum es an den Börsen geht.

Thomas Altmann (QC Partners)

Damit endet die Handelswoche trotz wenig Bewegung im Dax mit zunehmender Hoffnung auf bald sinkende Zinsen. Aus den Auftritten von US-Notenbank-Chef Jerome Powell und der Europäischen Zentralbank (EZB) hatten die Investoren zuletzt erste Zinssenkungen im Juni herausgelesen. So war es bisher auch am Markt erwartet worden. Dies hatte die Rekordjagd im Dax am Donnerstag wieder angefacht und den Leitindex auf ein Hoch bei gut 17.879 Punkten getrieben.

HelloFresh: Verlierer des Tages

Bei den Unternehmen sorgte ein massiver Kurseinbruch von 42,1 Prozent bei Hellofresh für Aufsehen. Am Donnerstagabend hatte Hellofresh in Berlin mitgeteilt, dass die Mittelfristziele unwahrscheinlich zu erreichen seien. Bislang hatten sich Konzernchef Dominik Richter und Finanzchef Christian Gärtner bis 2025 einen Umsatz von zehn Milliarden Euro auf die Fahne geschrieben. Zehn Prozent davon - oder eine Milliarde Euro - sollten als um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) übrig bleiben. Von einer neuen Mittelfristprognose oder einer Ansage, wann die bislang genannten Ziele für 2025 erreicht werden sollen, fehlt jede Spur.

„Unserer Meinung nach ist die Glaubwürdigkeit der Konzernprognosen ernsthaft beschädigt“, schrieb Analyst Simon Baker von französischen Bank Societe Generale. In den vergangenen Monaten habe das Management seine Ziele immer wieder bekräftigt, nur um diese dann kurze Zeit später einzukassieren. Baker bezweifelt, dass Hellofresh das Vertrauen seiner Anleger in nächster Zeit wiederherstellen kann. Nun strich er seine Kaufempfehlung für die Aktie.

Analyst William Woods von Bernstein Research deutete die Warnung vom Donnerstagabend als weitere Bestätigung seiner Annahme, dass Hellofreshs Geschäftsmodell an sich schwach sei. So hänge das Umsatzwachstum von stark vergünstigten Werbeangeboten ab. Zudem dürfte die Glaubwürdigkeit unter den Aussagen der Konzernspitze erneut leiden.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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