Finanzinvestor EQT steigt bei Prothesen-Hersteller Ottobock aus

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Herzogenaurach (Reuters) - Der Prothesen-Weltmarktführer Ottobock kommt nach sieben Jahren wieder vollständig in Familienbesitz.

Der schwedische Finanzinvestor EQT hat seine Minderheitsbeteiligung von 20 Prozent an den Mehrheitsgesellschafter Hans-Georg Näder und seine Familie zurückverkauft, wie beide Seiten am Mittwoch mitteilten. Für EQT hat sich das Engagement offenbar gelohnt, auch wenn Näder den ursprünglich geplanten Börsengang wieder abblies. Das Unternehmen aus Duderstadt bei Göttingen sei beim Verkauf mit 5,5 Milliarden Euro bewertet worden, sagte eine mit der Transaktion vertraute Person. Beim Einstieg von EQT waren es 3,15 Milliarden Euro.

Die Finanznachrichtenagentur Bloomberg hatte berichtet, die Familie wolle sich für den Rückkauf eine 1,1 Milliarden Euro schwere Finanzierung besorgen, unter anderem von Kreditfonds von Carlyle, KKR, Hayfin Capital und Macquarie.

EQT-Partner Johannes Reichel wertete das Engagement als Erfolg: "Die starke Entwicklung von Ottobock zeigt ein weiteres Mal die Kompetenz von EQT Private Equity, mit leistungsstarken Familienunternehmen zusammenzuarbeiten, Transformationen in Unternehmen voranzutreiben und diese so aufzustellen, dass sie nachhaltig erfolgreich sind." Seit dem Einstieg im Jahr 2017 habe Ottobock den Umsatz um 70 Prozent auf rund 1,5 Milliarden Euro gesteigert, das operative Ergebnis (Ebitda) habe sich auf rund 280 Millionen Euro verdoppelt.

Näder erklärte, das 1919 gegründete Unternehmen habe sich in der Zusammenarbeit mit EQT professionalisiert. "Damit ist eine starke Basis für die nächste Wachstumsphase unseres Unternehmens gelegt." Ottobock werde ein reines Familienunternehmen bleiben. Näder hatte 2022 den lange geplanten Börsengang überraschend auf die lange Bank geschoben und die komplette Führungsspitze ausgetauscht. Damals hatte Ottobock eine Bewertung von fünf bis sechs Milliarden Euro angepeilt.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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