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New York: Wenig Bewegung - Daten bremsen Kaufbereitschaft

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Donnerstag nach anfänglichen Gewinnen keine klare Richtung gefunden. Zuletzt verlor der Leitindex Dow Jones Industrial 0,09 Prozent auf 39 007,84 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,14 Prozent auf 5158,33 Zähler bergab. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 schaffte indes ein Plus von 0,05 Prozent auf 18 077,78 Punkte.

Bereits vorbörslich veröffentlichte US-Konjunkturdaten bremsten die ohnehin überschaubare Kaufbereitschaft der Anleger aus. Während die Erzeugerpreise im Februar überraschend deutlich gestiegen waren, hatte der Einzelhandelsumsatz weniger zugelegt als erwartet. Zudem ist die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe unerwartet gesunken.

Die Daten sprächen nicht für forcierte Zinssenkungserwartungen an die US-Notenbank Fed, kommentierte Experte Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba. Zwar habe sich der Einzelhandel nach dem schwachen Januar nur teilweise erholt. Nach Abzug der Inflationskomponente bleibe aber ein kleines Plus, was die Sorgen vor einer dauerhaften Konsumschwäche im laufenden Quartal verringert habe. Dazu lägen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe weiter auf einem sehr niedrigen Niveau und verwiesen auf einen soliden Arbeitsmarkt.

Außerdem seien die Erzeugerpreise enttäuschend genug ausgefallen, um eine erste Zinssenkung schon im Mai unwahrscheinlicher zu machen, ergänzte Chefökonom Ian Shepherdson vom Beratungsunternehmen Pantheon Macroeconomics.

Bereits die überraschend gestiegenen Verbraucherpreise am Dienstag hatten entsprechenden Hoffnungen einen Riegel vorgeschoben. Allerdings hatten sich einige Anleger an den Rückgang der von der Fed besonders beachteten Kerninflationsrate als Argument für eine Senkung bereits vor der Juni-Sitzung geklammert. Mit einer robusten Wirtschaft und einer gleichzeitig hohen Inflation dürften sich die Währungshüter mit einer baldigen geldpolitischen Lockerung schwer tun.

Unter den US-Einzelwerten fiel am Donnerstag der Sportartikelhersteller Under Armour mit einem Kursrutsch von knapp 13 Prozent negativ auf. Analysten reagierten sehr negativ auf den angekündigten Chefwechsel. Der Konzern hatte mitgeteilt, dass Ex-Chef Kevin Plank die derzeitige Lenkerin Stephanie Linnartz nach gerade einmal etwas über einem Jahr im Amt wieder ablösen wird. Für Michael Binetti von Evercore ISI ist es ein klares Zeichen, dass es irgendwo hakt. Er stufte die Aktien auf "Underperform" ab. Die Experten von Williams Trading und Exane BNP Paribas strichen ihre positiven Empfehlungen.

Nvidia -Titel setzten mit einem Minus von 2,6 Prozent ihre Konsolidierung nach der vorangegangenen Rekordjagd fort. Der Prozessorenhersteller hat in der Vergangenheit vom Boom-Thema Künstliche Intelligenz (KI) so stark wie kaum ein anderes Unternehmen profitiert. Es bleibt abzuwarten, ob Nvidia auf seiner KI-Konferenz am Montag die hohen Erwartungen der Anleger erfüllen und eine neue Kursrally auslösen kann.

Derweil konnten sich die Aktionäre von Robinhood über einen Kurssprung von sieben Prozent sowie ein Kurshoch seit Anfang 2022 freuen. Der Finanzdienstleister berichtete über gute Geschäfte im vergangenen Monat./gl/jha/

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