Thailand wirbt um deutsche Investoren - "Unterstützen Verbrenner-Produktion"

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Berlin (Reuters) - Thailand wirbt massiv um deutsche Investitionen.

Er habe sich mit deutschen Firmenvertretern aus verschiedenen Branchen getroffen, sagte Ministerpräsident Srettha Thavisin am Mittwoch bei einem Besuch in Berlin. Er erwähnte etwa die Autobranche sowie den Energie- und Luftfahrtsektor. Er habe Gespräche sowohl mit VW, Mercedes als auch BMW geführt. "Wir wollen außerdem Elektro- und Halbleiterfirmen nach Thailand einladen", sagte Srettha Thavisin vor einem Gespräch mit Kanzler Olaf Scholz. Thailand wolle sich als Standort für die Produktion von Elektrofahrzeugen etablieren. "Dabei will ich versichern, dass wir aber auch die Produktion von Verbrennern und hybriden Fahrzeugen der deutschen Autoindustrie weiter unterstützen."

Scholz verwies auf die dynamisch wachsenden Handelszahlen zwischen Deutschland und Thailand und betonte den Wunsch nach einer Diversifizierung der deutschen Wirtschaft von China. Im Jahr 2022 betrug das Handelsvolumen mit Thailand, wo etwa 600 deutsche Unternehmen aktiv sind, rund 14 Milliarden Euro. Deutschland unterstütze zudem den OECD-Beitritt des Landes, sagte der Kanzler. Thailand wiederum möchte von der EU eine Aufhebung der Visumspflicht für den Schengenraum.

Beide Regierungschefs sprachen sich für den schnellen Abschluss eines Freihandelsabkommens zwischen der EU und Thailand aus. Srettha Thavisin sprach davon, dass er dies für Ende 2025 anstrebe. Scholz betonte, dass Deutschland als Exportnation großes Interesse an einer ehrgeizigen EU-Freihandelsagenda habe. "Wir setzen uns dafür ein, dass die EU diese Themen ganz neu auf die Agenda setzt und ... das ist ja auch in großem Maße gelungen." Die EU habe etliche Gespräche über Freihandelsabkommen, die über Jahre nicht mehr stattgefunden hätten, neu aufgenommen. Allerdings war die EU zuletzt im weltweiten Rennen um Freihandelsabkommen gegenüber anderen Staaten und Regionen zurückgefallen. Scholz hatte in den vergangenen Tagen auch den malaysischen Ministerpräsidenten und den philippinischen Präsidenten empfangen.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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