Börse am Morgen 15.03.2024

Dax hält sich auf Vortagesschluss - Vonovia-Aktie verliert über 6 Prozent

onvista · Uhr
Quelle: Aleksandra Gigowska/Shutterstock.com

Vor dem großen Verfall an den Terminbörsen haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt sich zunächst zurückgehalten. Nach dem impulsiven Abverkauf vom gestrigen Nachmittag kann sich der Index aktuell im Bereich des gestrigen Schlusskursniveaus halten.

Der Dax hatte in dieser Woche erstmals über die Hürde von 18 000 Punkten gelugt. Konjunkturdaten, die auf einen wieder anziehenden Preisauftrieb in den Vereinigten Staaten und einen weiterhin robusten US-Arbeitsmarkt deuten, bremsten die Rally zuletzt aber immer mal wieder etwas. All jene Marktteilnehmer, die sich noch immer Hoffnungen auf recht baldige Zinssenkungen machen, wurden ein Stück weit enttäuscht.

Kritisch wird deshalb bereits auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed geschaut, der Mitte der kommenden Woche ansteht. Mit einem Zinsschritt wird nicht gerechnet, aber es könnte Signale geben, ob der Leitzins - wie am Markt erwartet - im Juni sinken wird. "Die Anleger warten aktuell erst einmal ab", sagte am Morgen Thomas Altmann von QC Partners. Vor dem Wochenende laufen nun am "Großen Verfall" Terminkontrakte auf Aktien und Indizes an den Terminbörsen aus. An solchen Tagen können Aktienkurse und auch Indizes ohne ersichtlichen Grund spürbar schwanken.

Nachfragesorgen belasten Chipwerte

 Die Aktien von Infineon und STMicroelectronics haben am Freitag unter Nachfragesorgen gelitten. Infineon fielen als einer der schwächsten Werte im Dax um mehr als drei Prozent. Für STMicro ging es in Paris um rund ein Prozent nach unten.

Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, dass die chinesische Regierung heimische Elektroautobauer wie BYD und Geely dazu bewege, deutlich mehr Elektronikchips von chinesischen Anbietern zu kaufen. Damit solle Chinas Halbleiterindustrie gestärkt und die Abhängigkeit von westlichen Lieferungen verringert werden.

Zwischen China und vor allem den USA brennt schon länger ein Technologiestreit. So hatten die USA im Wettstreit um die Entwicklung Künstlicher Intelligenz Beschränkungen für Chip-Lieferungen nach China zuletzt noch verschärft. Zudem gibt es Exportverbote nach China für bestimmte Anlagen zur Herstellung besonders leistungsstarker Chips.  

HelloFresh kann sich nach den jüngsten Kursverlusten am Freitag erholen und ist mit einem Plus von über 5 Prozent größter Gewinner im HDAX. Vonovia verliert am Morgen über 6 Prozent und führt die Verliererliste an im Dax. Hier gab es einen Miliardenverlust.

Inflation bleibt hoch in Frankreich

Die Inflation in Frankreich hat sich im Februar weiter abgeschwächt. Die nach europäischen Standards ermittelten Verbraucherpreise (HVPI) stiegen im Jahresvergleich um 3,2 Prozent, wie das Statistikamt Insee am Freitag in Paris nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Dies ist die niedrigste Jahresrate seit Oktober 2021. Allerdings wurde eine erste Erhebung leicht nach oben revidiert.

Insee hatte zunächst für Februar eine Teuerung von 3,1 Prozent gemeldet und Analysten hatten im Schnitt mit einer Bestätigung der ersten Schätzung gerechnet. Im Januar waren die Lebenshaltungskosten noch um 3,4 Prozent gestiegen und im Dezember um 4,1 Prozent. Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise um 0,9 Prozent. In dieser Betrachtung wurde die erste Schätzung bestätigt.

Seit einem Jahr schwächt sich die Inflation tendenziell ab. Die Teuerung in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone nähert sich damit wieder dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) für die gesamte Eurozone von mittelfristig zwei Prozent.  

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