Insider - Tesla plant Exporte aus Deutschland nach Indien

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Neu-Delhi (Reuters) - Tesla hat Insiderangaben zufolge in seinem deutschen Werk die Produktion von Autos mit Rechtslenkung für den Export nach Indien begonnen.

"Bis Ende des Jahres werden sie einige Autos (nach Indien) importieren", sagte einer von drei mit den Plänen vertrauten Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. Der Autobauer treibt einen Eintritt in den drittgrößten Automarkt der Welt voran: Ein Team von Tesla werde voraussichtlich noch in diesem Monat auf Standortsuche für eine indische Autofabrik gehen, erklärten zwei der Insider. Die Investition in die Fabrik belaufe sich auf rund zwei Milliarden Dollar. Zuerst hatte die "Financial Times" darüber berichtet.

Tesla reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage. Rechtslenker-Autos, etwa für Australien und Japan, produziert das Unternehmen bisher im chinesischen Shanghai.

Indien hatte im März die Einfuhrzölle für Elektroautos von 100 auf 15 Prozent gesenkt, wenn sich der entsprechende Hersteller zu Investitionen von mindestens 500 Millionen Dollar in dem Land und dem Aufbau einer eigenen Autoproduktion binnen drei Jahren verpflichtet. Tesla-Chef Elon Musk hatte sich zuvor lange für eine solche Öffnung Indiens eingesetzt, die heimische Hersteller verhindern wollten. Indiens kleiner, aber wachsender Elektrofahrzeugmarkt wird vom lokalen Automobilhersteller Tata Motors dominiert. Der vietnamesische Konkurrent Vinfast hat mit dem Bau einer Fabrik schon begonnen.

Nach der neuen Regelung können Unternehmen maximal 8000 Autos pro Jahr zum niedrigeren Steuersatz importieren. Die Regierung will damit den Umstieg auf E-Autos voranbringen. Im vergangenen Jahr waren erst zwei Prozent des Absatzes E-Autos, viel weniger als an den anderen großen Automärkten. Bis 2030 strebt die Regierung einen Anteil von 30 Prozent an.

Tesla will den Insidern zufolge das Werk in zwei Jahren bauen. Dabei investierten die Amerikaner nicht nur in die Fabrik, sondern auch in den Aufbau eines Ladenetzwerkes. Außerdem wolle der Autobauer mehr Teile von indischen Zulieferern beziehen. "Tesla importiert bereits Teile aus Indien und prüft nun, die Beschaffung aus China zu reduzieren und Indien zu einem größeren Beschaffungszentrum zu machen", sagte eine der Personen. Für den US-Elektroautopionier ist der Einstieg in den großen Automarkt wichtig, weil die Nachfrage nach E-Autos in China, Europa und den USA gerade ins Schlingern gerät.

(Bericht von Aditi Shah, Shivangi Acharya, Victoria Waldersee; geschrieben von Ilona Wissenbach, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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