Aktien Frankfurt Schluss: Verluste - Robuste US-Jobdaten verstärken Zinssorgen

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Unsicherheit über möglicherweise ausbleibende Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed in diesem Jahr hat am Freitag den deutschen Aktienmarkt belastet. Der robust ausgefallene Arbeitsmarktbericht der US-Regierung trug am Nachmittag seinen Teil dazu bei, diese These zu untermauern.

Die Serie an guten Arbeitsmarktdaten reiße nicht ab, sagte Chef-Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Einerseits sei dies positiv, da sich die US-Wirtschaft selbst trage. Andererseits seien die guten Daten aber auch ein Problem für die Fed, denn es stelle sich zunehmend die Frage, ob Zinssenkungen überhaupt nötig seien. Noch sei dies nicht das Hauptszenario der Marktteilnehmer, doch laut Gitzel dürfte sich eine Auseinandersetzung darüber intensivieren.

Der Dax fiel am Ende um 1,24 Prozent auf 18 175,04 Punkte. Trotz aller Widrigkeiten schützte die 21-Tage-Durchschnittslinie den Leitindex bislang vor einem noch stärkeren Abrutschen. Diese signalisiert den kurzfristigen Trend und verläuft bei rund 18 100 Punkten. Auf Wochensicht büßte das Börsenbarometer 1,72 Prozent ein; es ist das erste Wochenminus nach zuvor acht Pluswochen in Folge. Der MDax der mittelgroßen Werte verlor am Freitag 1,29 Prozent auf 26 915,13 Zähler.

Der deutsche Aktienmarkt war bereits mit merklichen Verlusten in den Tag gestartet, nachdem die New Yorker Börsen am Donnerstag abgerutscht waren. Auslöser der Kursverluste in den USA waren die Aussagen des Präsidenten der regionalen US-Notenbank Minneapolis gewesen. Diese hatten an der Wall Street Zinssorgen ausgelöst, die schließlich auch nach Europa schwappten. Das derzeit nicht stimmberechtigte Fed-Mitglied Neel Kashkari hatte gesagt, dass es im laufenden Jahr womöglich keine Zinssenkung geben könnte, falls die Inflation hoch und das Wachstum robust bleibe./la/he

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