Aktie im Fokus

Tui-Aktien ziehen bei Rückkehr an Frankfurter Börse an

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Der weltgrößte Reisekonzern Tui ist am Montag mit seiner Hauptnotiz erfolgreich an die Frankfurter Börse zurückgekehrt. Dort stiegen die Aktien zuletzt um 3,7 Prozent auf 7,88 Euro. Nach fast zehn Jahren in London erhofft sich Tui vom Comeback in Frankfurt den raschen Einzug in den MDax. Bereits am 24. Juni rechnet der Konzern mit der Aufnahme in den Index der mittelgroßen Werte.

Noch bis Juni soll die Aktie parallel auch in London auf dem Kurszettel stehen, dann wird der Handel dort eingestellt. Von der Konzentration auf Frankfurt verspricht sich der Konzern Kosteneinsparungen, durch die Aufnahme in den MDax eine höhere Nachfrage nach der Aktie und damit steigende Kurse. Zudem soll der Schritt dem Konzern helfen, auch künftig die Voraussetzungen für Luftverkehrsrechte in der EU abzusichern.

Der Tui-Konzern hatte die Hauptnotierung seiner Aktie 2014 im Zuge des Zusammenschlusses mit der früheren Tochter Tui Travel nach London verlegt. Dadurch war der Konzern auch aus dem MDax ausgeschieden, dem er bis dahin angehört hatte. Ganz verschwunden war die Aktie aus Deutschland danach aber nicht. Sie wurde weiter in Hannover und auch in Frankfurt gehandelt, aber nur noch als Nebennotiz im weitgehend unregulierten Freiverkehr. Jetzt kehrt sie in den regulierten Prime Standard zurück, der Voraussetzung für die Aufnahme in den MDax ist. Im Gegenzug wird Tui aus dem britischen Index FTSE 250 ausscheiden.

Schon Ende 2023 hatte Tui angekündigt, einen Rückzug von der Londoner Börse zu prüfen. Anders als noch vor einigen Jahren würden inzwischen wieder mehr als drei Viertel der Aktien in Deutschland gehandelt, hieß es. Nur noch 22 Prozent des Aktienhandels habe 2023 in London stattgefunden. Auf der Hauptversammlung im Februar gaben die Aktionäre mit 98,35 Prozent der abgegebenen Stimmen dann grünes Licht für die Pläne.

Derweil hat Tui noch immer an seiner Schuldenlast aus der Lockdown-Zeit zu knabbern. Der Geschäftseinbruch infolge der Pandemie hatte das Unternehmen in eine Existenzkrise gestürzt. Der deutsche Staat rettete den Konzern mit Milliardenhilfen, die mittlerweile zurückgezahlt sind. Ende Dezember lag die Nettoverschuldung bei knapp 4 Milliarden Euro und damit immerhin rund 1,3 Milliarden Euro niedriger als ein Jahr zuvor. Dies lag vor allem an dem Geld aus einer Kapitalerhöhung von vor einem Jahr, welche den Aktienkurs deutlich belastet hatte. Die Aktien wurden damals auch ex Bezugsrechte gehandelt und unterlagen deutlichen Schwankungen.

Zuletzt ging es wieder spürbar aufwärts. Der Reisekonzern nimmt dank einer starken Urlaubsnachfrage wieder Kurs auf Geschäfte wie vor den Lockdowns.

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