Börse am Morgen 08.04.2024

Dax auf Erholungskurs - Zalando legt nach Analystenkommentar zu

onvista · Uhr
Quelle: T. Schneider/Shutterstock.com

Der deutsche Leitindex kann sich zum Auftakt in die neue Handelswoche von dem Rücksetzer am Freitag erholen und steigt zurück über die Marke von 18.250 Punkten.

Nachdem der Dax jüngst von Höchststand zu Höchststand geeilt war, wurden in der vergangenen Woche die Zinssenkungshoffnungen der Anleger durch Äußerungen von US-Notenbankern und einen überraschend starken US-Arbeitsmarktbericht gedämpft. "Monatelang stiegen die Kurse in Erwartung einer Zinswende in diesem Jahr.

Kommt sie nun deutlich später oder fällt gar ganz ins Wasser, müsste sich der Markt völlig neu sortieren", kommentierte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Vorerst richten sich die Blicke aber auf die Europäische Zentralbank (EZB), die am Donnerstag über den Leitzins im Euroraum entscheidet./

Zalando stärkster Wert im Dax nach Empfehlung

Mit einem Zugewinn von knapp 5 Prozent war die Zalando-Aktie am Morgen stärkster Wert im Dax.  Nach dem Rückschlag am Freitag - in einem sehr schwachen Gesamtmarkt - versuchten die Papiere damit an ihre Mitte März begonnene Erholung anzuknüpfen. Diese hatte die auch 2023 arg gebeutelten Aktien um bis zu rund 46 Prozent auf fast 27 Euro nach oben getrieben und damit auf ein Hoch seit September geführt.

In der vergangenen Woche war es dann aber wieder ein Stück weit nach unten gegangen. Citigroup-Analystin Monique Pollard hält nun die Markterwartungen für den bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im laufenden Jahr für zu niedrig. So würden positive Größeneffekte bei den Fulfillment-Kosten - also den Kosten etwa für Lieferung, Zahlungsabwicklung und Content-Erstellung - gemeinhin unterschätzt. Zudem könnte die erwartete starke Generierung von Zahlungsmittelzuflüssen Aktienrückkäufe durch den Online-Modehändler erlauben. Vor diesem Hintergrund stufte Pollard die Aktien bei einem Kursziel von 32 Euro auf "Buy" hoch.

Bayer-Aktie unter Abgabedruck

Die Aktien des Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer sind am Montag in einem insgesamt freundlichen Gesamtmarkt im frühen Handel um 1,06 Prozent auf 27,15 Euro gefallen. Das bedeutete einen der letzten Plätze im deutschen Leitindex Dax. Damit droht dem 2024 mit bislang minus 19 Prozent zweitschwächsten Dax-Wert wieder der Rutsch unter die 21-Tage-Linie, einem kurzfristigen Trendindikator.

Zwar soll Bayer in einem Rechtsstreit um das Unkrautvernichtungsmittel Roundup (Glyphosat) deutlich weniger zahlen als gedacht, gleichwohl senkte Richter Daniel Green in Jefferson City (Missouri) den von Geschworenen drei Klägern zugesprochenen Schadenersatz lediglich von insgesamt 1,5 Milliarden US-Dollar auf 600 Millionen Dollar.

In anderen Verfahren um angebliche Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter wurden teils hohe Schadenersatzsprüche der Geschworenen von den Richtern noch viel deutlicher gesenkt. Zudem dürfte Bayer ohnehin in Berufung gehen. Das Thema Glyphosat hat Bayer schon viele Milliarden Euro gekostet. Es lastet seit Jahren auf dem Aktienkurs, der im März auf ein Tief seit 2005 gefallen war. Neben dem nicht enden wollenden Glyphosat-Thema hatten zuletzt auch ein Rückschlag bei der Entwicklung eines Medikamentes sowie eine teils triste Geschäftsentwicklung belastet.  (mit Material von dpa-AFX)

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