Gewerkschaft stimmt Bau-Schlichterspruch zu - Arbeitgeber lehnen vorerst ab

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Berlin (Reuters) - In der Tarifrunde am Bau zeichnet sich auch im Rahmen der Schlichtung vorerst keine Lösung ab.

Der Schlichter Rainer Schlegel habe am Freitag einen Schlichterspruch gefällt, dem zunächst allerdings nur die Verhandlungskommission der Gewerkschaft IG BAU zugestimmt habe, teilten die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und die Arbeitgeber mit. "Die Schlichtungskommission der Arbeitgeber hat den Spruch abgelehnt."

Die Gremien der Bauunternehmen können dem Vorschlag innerhalb der nächsten 14 Tage noch zustimmen. "Sollten Sie dies nicht tun, dann ist natürlich Arbeitskampf angesagt", sagte Robert Feiger, der Bundesvorsitzende der IG BAU. "Die Stimmung unter den Baubeschäftigten ist hochexplosiv." Die Verhandlungskommission der Gewerkschaft trage den Spruch "zähneknirschend mit" und empfehle der Bundestarifkommission der IG BAU, sich dem Votum anzuschließen.

Beiden Seiten müssen sich endgültig bis zum 3. Mai äußern. Die Arbeitgeber erklärten, sie hätten wie in der jüngeren Vergangenheit gegen den Schlichterspruch gestimmt. Denn bei einem positiven Votum wäre der Vorschlag sofort wirksam, hieß es. "Wir entscheiden darüber im großen Kreis", sagte der Geschäftsführer Sozial- und Tarifpolitik des Bauverbands ZDB, Heribert Jöris, der Nachrichtenagentur Reuters. Er äußerte sich nicht dazu, ob eine Zustimmung der Mitgliedsverbände der Arbeitgeber-Tarifgemeinschaft bis zum 3. Mai zu erwarten sei.

Der Schlichterspruch für die rund 930.000 Beschäftigten sieht vor, dass die Einkommen zum 1. Mai 2024 um 250 Euro pro Monat steigen. Zum 1. April 2025 soll es eine Erhöhung von weiteren 4,15 Prozent im Westen und 4,95 Prozent im Osten geben, erklärte die Gewerkschaft. Die Ausbildungsvergütung im ersten Lehrjahr soll in Ost wie West 1080 Euro betragen, die anderen Lehrjahre würden ähnlich angehoben. Die Laufzeit beträgt 24 Monate bis Ende März 2026. Die Gewerkschaft hatte 500 Euro mehr Lohn und Gehalt pro Monat mit einer Laufzeit von einem Jahr gefordert.

(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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