Putin ordnet Atom-Manöver an - "Hitzköpfe in westlichen Hauptstädten"

Reuters · Uhr
Quelle: (c) Copyright Thomson Reuters 2024. Click For Restrictions - https://agency.reuters.com/en/copyright.html

Moskau/Paris (Reuters) - Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach Äußerungen führender westlicher Politiker über den möglichen Einsatz von Soldaten in der Ukraine Manöver mit Atomwaffen angeordnet.

Damit werde auf eine Stellungnahme des französischen Präsidenten Emmanuel Macron reagiert, der nicht ausgeschlossen hat, Truppen zu entsenden, sagte der russische Regierungssprecher Dmitri Peskow am Montag in Moskau. Auch britische Politiker und Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses hätten sich ähnlich geäußert. Die russischen Geheimdienste würden zudem Berichten nachgehen, nach denen französische Fremdenlegionäre in die Ukraine verlegt würden.

Frankreich wies diese Darstellung entschieden zurück. "NEIN, Frankreich hat keine Truppen in die Ukraine geschickt", schrieb das Außenministerium auf dem Kurznachrichtendienst X. Die Desinformationskampagnen ließen nicht nach, hieß es weiter. Präsident Emmanuel Macron traf sich in Paris mit seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping. Zusammen mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen rief er den Gast auf, seinen Einfluss auf Russland zu nutzen, um den Krieg in der Ukraine zu beenden.

Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte am Abend zu dem Manöver, die "Hitzköpfe in westlichen Hauptstädten" würden sich nun hoffentlich abkühlen. "Sie lenken die Situation bewusst in Richtung einer weiteren Eskalation der Ukraine-Krise hin zu einer offenen militärischen Auseinandersetzung zwischen den Nato-Ländern und Russland", hieß es weiter.

Das Ministerium hatte als Ziel der Übung "den Einsatz von taktischen Atomwaffen" genannt. Raketenverbände des südlichen Militärbezirks und Seestreitkräfte würden teilnehmen. Ziel sei es, die territoriale Integrität Russlands "als Reaktion auf die provokativen Äußerungen und Drohungen einiger westlicher Offizieller gegen die Russische Föderation" zu gewährleisten.

(Bericht von John Irish, Dominique Vidalon und weiteren Reuters-Reporter; Geschrieben von Hans Busemann und Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

Neueste exklusive Artikel