Porsche und Bosch steigen bei Aachener Batterie-Recycler Cylib ein

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Frankfurt (Reuters) - Der Elektroautobatterie-Recycler Cylib hat bei einer Finanzierungsrunde Porsche und Robert Bosch als Investoren gewonnen.

Die Wagniskapital-Sparten des Sportwagenbauers und des Autozulieferers hätten gemeinsam mit weiteren Geldgebern insgesamt 55 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, teilte das vor knapp zwei Jahren gegründete Aachener Unternehmen am Mittwoch mit. Das Geld solle dazu genutzt werden, Recycling-Anlagen in industriellem Maßstab aufzubauen.

Ihr Unternehmen könne sämtliche Elemente zurückgewinnen und komme nicht nur mit ausgedienten Komplett-Batterien, sondern auch mit Ausschussware der Batterie-Hersteller zurecht, sagte Mitgründerin und Firmenchefin Lilian Schwich der Nachrichtenagentur Reuters in einem Interview. Am Ende des Prozesses, bei dem weniger Energie und Chemikalien benötigt würden als bei der Konkurrenz, stünden mehr als 90 Prozent sämtlicher in einer Batterie verbauter Elemente in Reinform wieder zur Verfügung.

Cylib mache bereits Umsatz, allerdings rechneten sich die Investitionen in die Recycling-Anlagen erst ab einer gewissen Größe, erläuterte Mitgründer Gideon Schwich, der bei dem Unternehmen das Tagesgeschäft verantwortet. Die neue Anlage werde in Nordrhein-Westfalen entstehen, obwohl es zahlreiche Anfragen aus dem inner- und außereuropäischen Ausland gegeben habe. "Es wurde stark an uns gezogen."

Eine bis zu 600 Kilogramm schwere Elektroauto-Batterie besteht aus zahlreichen, teilweise sehr wertvollen Rohstoffen wie Lithium oder Kupfer. Ihre Rückgewinnung ist nicht nur unter Umweltschutz-Aspekten wichtig, sondern verbessert auch die Versorgungssicherheit. Denn viele der Rohstoffe kommen aus politisch instabilen Weltregionen.

(Bericht von Hakan Ersen. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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