Adidas nach deutschem WM-Sieg im Aufwind
Die Fußball-Weltmeisterschaft entwickelt sich für Adidas zum Sommermärchen. Nach dem Sieg der deutschen Nationalelf rechnen Analysten mit neuen Rekordumsätzen bei Fußballartikeln. Auch Adidas-Chef Hainer hofft auf einen Zusatzumsatz. Die Aktien von Adidas legten in der Folge deutlich zu.
Der Triumph der DFB-Elf in Brasilien macht sich auch für Adidas bezahlt. Der deutsche Sportartikelhersteller darf sich die kommenden vier Jahr als offizieller Ausrüster des Weltmeister-Teams vermarkten. Nach Einschätzung der Investmentbank Equinet wird der Konzern 2014 neue Rekordumsätze mit Fußballartikeln einfahren. Equinet-Analyst Ingbert Faust stufte Aktien von Adidas auf „Kaufen“ hoch. Das Kursziel beließ er bei 90 Euro.
Adidas-Chef Herbert Hainer zeigte sich ebenfalls erfreut mit dem Verlauf der Fußball-Weltmeisterschaft und sprach von einem „vollen Erfolg“. Beide Teams im Finale wurden von Adidas ausgestattet, auch der WM-Ball kam aus Herzogenaurach. „Natürlich wird der WM-Titel noch mal für einen Extra-Schub sorgen.“ Der Fußballumsatz soll in diesem Jahr auf 2 Milliarden Euro anwachsen.
Bereits vor dem Endspiel ließ die WM bei Adidas die Kassen klingeln. Obwohl der Sportartikel-Hersteller neue Produktionsrekorde aufstellte, sind das DFB-Trikot und der WM-Ball Brazuca in Deutschland vielerorts ausverkauft. Von den DFB-Shirts produzierte Adidas zwei Millionen, fast ein Drittel mehr als beim bisherigen Verkaufsrekord bei der Heim-WM 2006. Zugleich hat Adidas 14 Millionen offizielle WM-Bälle auf den Markt geworfen, eine Million mehr als 2010.
Zusätzlichen Umsatz erhofft sich Adidas nun vom Verkauf des deutschen Nationaltrikots und von Fan-T-Shirts mit den vier WM-Sternen. Die Produktion sei noch in der Nacht zu Montag in China angelaufen. Bereits in den nächsten Tagen sollen sie im Handel erhältlich sein, ergänzte eine Sprecherin. Auch die deutschen Einzelhändler versprechen sich vom WM-Titel einen Schub und erwarten einen Ansturm auf das neue WM-Trikot.
Adidas-Aktien sprangen nach dem erfolgreichen WM-Finale mit einem Plus von mehr als zwei Prozent auf über 73 Euro an die Spitze des Dax. Einige Börsianer dämpften jedoch die Euphorie und prophezeiten, dass sich die Nachfrage nach den deutschen Trikots schnell wieder normalisieren dürfte und damit auch der Blick auf die Aussichten des Unternehmens. Seit Jahresbeginn haben Aktien von Adidas rund 22 Prozent an Wert eingebüßt.
onvista/dpa
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