Aktien der Deutschen Bank unter Druck
Aktien der Deutschen Bank haben am Dienstag einen schweren Stand. Ein höher als erwartet ausgefallener Gewinn beschert den Wertpapieren zunächst einen starken Start in den Tag. Kurz darauf folgt ein ebenso starker Absturz bis ans Dax-Ende.
Die Deutsche Bank hat ein erfolgreiches zweites Quartal 2014 hinter sich gebracht. Der Sparkurs und das wieder erstarkte Investmentbankings haben Deutschlands größtes Geldhaus zu einem Vorsteuergewinn von 917 Millionen Euro verholfen, 16 Prozent mehr als Vorjahr. Juristische Auseinandersetzungen bleiben aber einer der größten Unsicherheitsfaktoren bleiben. Im zweiten Quartal erhöhte das Institut seine Rückstellungen für Rechtsrisiken um 470 Millionen Euro auf 2,2 Milliarden Euro.
Die guten Quartalszahlen machten die Aktien der Deutschen Bank nur kurzzeitig zum Spitzenreiter im Dax. Im frühen Handel stiegen die Wertpapiere auf über 27 Euro. Die Kursgewinne schmolzen aber schnell auf 26,27 Euro ab. Die anhaltenden Rechtsstreitigkeiten drücken weiterhin auf die Stimmung.
Die Deutsche Bank steht nach eigenen Angaben im Visier der Aufsichtsbehörden wegen ihrer Rolle im Hochfrequenzhandel. In ihrem Quartalsbericht spricht das Geldinstitut von “Auskunftsersuchen” verschiedener Behörden und kündigte Kooperationsbereitschaft an. Sie sei auch von einer Sammelklage betroffen, die mehreren Banken Verstöße gegen die US-Wertpapiergesetze vorwirft. Es geht offenbar um fragwürdige Geschäfte in sogenannten „Dark Pools“, in denen Käufer und Verkäufer anonym Orders tätigen können.
Ein Urteil des Bundesgerichtshofs vom Dienstag dürfte zudem ebenfalls eher nicht zur Aufhellung der Stimmung beigetragen haben. Die Deutsche Bank hat demnach Kleinaktionären bei der Übernahme der Postbank möglicherweise zu wenig für ihre Aktien bezahlt. Angesichts der juristischen Auseinandersetzungen bleiben Anleger daher zurückhaltend. Bis zum Mittag tendierten die Aktien der Deutschen Bank leicht im Minus.
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