Aktien der Deutschen Telekom nahe 7-Jahres-Hoch

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Deutsche Telekom im Höhenflug: Ein Analystenkommentar katapultiert die Aktie auf den höchsten Stand seit 2008. Beeindruckend ist auch der Kursgewinn der vergangenen Wochen.

Ein positiver Analystenkommentar hat die Aktien der Deutschen Telekom auf den höchsten Stand seit knapp sieben Jahren getrieben. Der Kurs zog um bis zu 1,7 Prozent auf 13,38 Euro an. So teuer war das Papier zuletzt im Februar 2008. Allein seit Mitte Oktober haben die Telekom-Aktien rund 30 Prozent an Wert gewonnen.

Die britische Investmentbank Barclays hatte am Montag den Titel auf “Overweight” von “Equal Weight” hochgestuft und das Kursziel von 13 auf 15 Euro angehoben. Dank der Stabilisierung des Deutschland-Geschäfts und des Wachstums in den USA dürfte die Telekom in den kommenden Jahren Umsatz und Gewinn aus eigener Kraft steigern, prognostizierte die Barclays-Analysten. Damit steche der Bonner Konzern unter den europäischen Telekommunikations-Unternehmen positiv hervor.

Optimismus in Telekombranche

Insgesamt sieht sich Europas Telekomindustrie nach Jahren des Preiskampfs und scharfer Regulierung wieder auf Wachstumskurs. Entscheidend sei, wie man mit dem neuen Mobilfunkstandard 4G Geld verdienen könne, sagte Vodafone-Chef Vittorio Colao in der vergangenen Woche auf einer Branchenkonferenz in Barcelona.

Zuletzt haben Zusammenschlüsse in Österreich, Deutschland, Irland und Spanien dazu geführt, dass die Zahl der Anbieter in einigen Märkten gesunken ist. In Österreich etwa stiegen die Mobilfunkpreise um rund 20 Prozent, nachdem Hutchison Orange übernommen hatte und die Zahl der Betreiber mit eigenem Netz von vier auf drei schrumpfte.

Ein Beleg für den wachsenden Optimismus ist auch die Tatsache, dass der Aktienindex für europäische Telekomfirmen in diesem Jahr um gut acht Prozent zulegte und damit stärker als der Gesamtmarkt mit knapp sechs Prozent.

Telekom will weniger Auflagen

Trotz der guten Aussichten pocht die Deutsche Telekom auf weniger Regulierung durch den Staat. “Um den Breitbandausbau voranzutreiben, müssen Investitionen attraktiver werden”, sagte Konzernchef Tim Höttges dem “Handelsblatt” vom Freitag. Die bedeute vor allem “keine Entwertung der Infrastruktur etwa durch behördlich diktierte Preise”.

Auch die speziellen Auflagen für die Telekom sind Höttges ein Dorn im Auge. Er forderte, dass zumindest in Ballungsräumen mit einem funktionierenden Wettbewerb zwischen Anbietern die Regulierungen ausgesetzt werden. Die Auflagen waren eingeführt worden, um Wettbewerbern den Einstieg in den Markt zu ermöglichen.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Bocman1973/shutterstock.com

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