Anleger trennen sich von Erste Group – Aktien fallen deutlich

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Eine Hiobsbotschaft der Erste Group Bank AG hat die Anleger geschockt. Die Ankündigung eines Rekordverlustes lässt die Aktien des österreichischen Sparkassenspitzeninstituts am Freitag einbrechen. Bis zum frühen Vormittag verloren die Erste-Aktien deutlich an Wert und notierten bei rund 20,00 Euro.

Die Erste Group hatte am Donnerstagabend nach Börsenschluss für 2014 einen hohen Verlust von bis zu 1,6 Mrd. Euro in Aussicht gestellt – der höchste in der Geschichte der Bankengruppe. Eine Dividende werde im laufenden Jahr nicht gezahlt, sagte Erste-Chef Andreas Treichl. Die drastische Gewinnwarnung ist auf Probleme in Ungarn und Rumänien zurückzuführen.

Die Bank muss für faule Kredite in den osteuropäischen Ländern eine hohe Summe zurücklegen. Die Risikovorsorgen werden demnach von den veranschlagten 1,7 Mrd. auf 2,4 Mrd. Euro steigen. In Ungarn geht es im Kreditgeschäft noch um neue Belastungen aus einem Bankengesetz, das die Kreditinstitute in dem Land zu Rückzahlungen von Zinsen und Gebühren an Fremdwährungskreditnehmer zwingen wird. In Rumänien muss eine teure Firmenwertabschreibung berücksichtigt werden. Hier steht ein “Werthaltigkeitstest” für alle immateriellen Vermögenswerte für in Summe 800 Millionen Euro an.

Zuletzt hatte die Erste Group 2011 große Verluste geschrieben. Neben den Tochtergesellschaften im Osten führten damals Abwertungen auf Staatsanleihen und unkorrekt verbuchte Credit Default Swaps zum Minus von 719 Mio. Euro. In der Bilanz 2013 ging sich ein kleiner Nettogewinn von 60 Mio. Euro aus.

Foto: Erste Group

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