Apple kann Umsatzschwund nicht stoppen – Aktie gibt nach – Hoffen aufs Weihnachtsgeschäft

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Apple hat das dritte Quartal in Folge weniger eingenommen. Die Trendwende will der iPhone-Konzern mit dem Weihnachtsgeschäft schaffen. Aktionäre sind skeptisch.

Die Talfahrt von Apple geht weiter. Im abgelaufenen Quartal fielen die Erlöse um neun Prozent auf 46,85 Milliarden Dollar, wie der US-Technologiekonzern am Dienstagabend mitteilte. Im Hoffnungsmarkt China brachen die Umsätze sogar um fast ein Drittel ein. Im gleichen Vorjahreszeitraum hatten sich dort die Erlöse noch verdoppelt.

Den Umsatzschwund möchte Apple im anstehenden Weihnachtsgeschäft mit dem iPhone 7 stoppen. Der Konzern prognostizierte für das laufende Vierteljahr einen etwas höheren Umsatz als im Rekordquartal vor einem Jahr. Zugleich gingen die Geschäftsrückgänge auch in den vergangenen drei Monaten trotz des Starts des neuen iPhone-Modells weiter.

iPhone-Absatz sinkt

Im abgelaufenen Quartal verkaufte Apple 45,51 Millionen Smartphones nach 48,05 Millionen im gleichen Vorjahreszeitraum. Die Zahl übertraf die Erwartungen der Analysten von 44,8 Millionen Geräten. Apple ist seit Jahren stark abhängig vom iPhone. Es steht für etwa zwei Drittel der gesamten Erlöse.

Der Nettogewinn des Unternehmens aus dem Silicon Valley stürzte auf 9,01 Milliarden Dollar von 11,12 Milliarden Dollar im Vorjahr ab. Der Berichtszeitraum endete am 24. September. Apples wichtigstes Produkt, das iPhone 7, kam erst zwei Wochen vor Ende des Quartals auf den Markt.

Prognose über den Erwartungen

Mit seiner Umsatzprognose sorgte der Konzern für eine positive Überraschung. Apple geht für das erste Quartal, das das wichtige Weihnachtsgeschäft umfasst, von Erlösen von 76 bis 78 Milliarden Dollar aus. Experten hatten nur 75,08 Milliarden erwartet. Apple-Finanzchef Luca Maestri sagte, die hohe Nachfrage nach den neuesten iPhones stimme Apple für das erste Quartal optimistisch. Analysten gehen davon aus, dass Apple im laufenden Vierteljahr 75,8 Millionen iPhones verkaufen wird.

Das gerade abgeschlossene Geschäftsjahr ist das erste seit 2001, das Apple mit einem Umsatzrückgang beendet. Die Erlöse sanken um 7,7 Prozent auf 215,64 Milliarden Dollar. Der Jahresgewinn fiel um gut 14 Prozent auf knapp 45,7 Milliarden Dollar. Aktionäre zeigten sich von den Zahlen enttäuscht. Die Apple-Aktien gaben im nachbörslichen US-Handel nach – sie verloren rund 3 Prozent.

Geldberg im Ausland

Die Geldreserven von Apple wuchsen unterdessen auf 237,6 Milliarden Dollar an – 6,1 Milliarden Dollar mehr als vor einem Jahr. Davon lagern 91 Prozent außerhalb der USA. US-Unternehmen bringen im Ausland erzielte Gewinne oft nicht ins Heimatland, weil dabei Steuerzahlungen von über 35 Prozent fällig werden.

Im Fall von Apple schätzte die EU-Kommission vor einigen Wochen die Steuer-Vereinbarungen des Konzerns in Irland als unerlaubte Beihilfe ein. Sie will, dass Apple mehr als 13 Milliarden Dollar an Irland nachzahlt. Apple will dagegen vor Gericht ziehen.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Hadrian/shutterstock.com

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