Athener Börse im Minus – Bank-Aktien brechen abermals ein

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Griechenland kommt nicht zur Ruhe. Die Börse geht erneut auf Talfahrt, Bank-Aktien verlieren massiv und neue Ela-Notkredite gibt es vorerst nicht.

Den dritten Tag in Folge prägen kräftige Verluste die Stimmung an der griechischen Börse. Während vor allem die Aktien der vier systemrelevanten Banken des Landes erneut in den Keller rauschten, verhandelte die Regierung mit den Gläubigern über zusätzliche Sparauflagen im Gegenzug für neue Milliardenhilfen.

Der Leitindex der Athener Börse verzeichnete am Mittwoch ein erneutes Minus von gut 3 Prozent und gabe auf rund 640 Punkte nach. Die Aktien der Piraeus Bank, der Alpha Bank und der Eurobank fielen erneut in Richtung minus 30 Prozent. Dies ist der größtmögliche Tagesverlust. Die National Bank konnte sich am Vormittag noch bei einem Minus von 1,7 Prozent halten, stürzte anschließend aber ebenfalls um rund 25 Prozent.

Keine neuen Nothilfen

Von Seiten der Europäischen Zentralbank (EZB) kamen ebenfalls keine guten Nachrichten. Die griechischen Banken müssen offenbar erneut ohne eine Aufstockung der Nothilfen aus. Der Rat der EZB habe nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg das Gesamtvolumen der Hilfen zum zweiten Mal in Folge unverändert bei etwa 90 Milliarden Euro gelassen.

Der EZB-Rat hatte die Nothilfen zuletzt im Juli in zwei Schritten um jeweils 900 Millionen Euro erhöht. Daraufhin konnten die Banken in Griechenland wieder geöffnet werden, nachdem sie wegen einer längeren Deckelung der Ela-Kreditlinie mehrere Wochen lang geschlossen gewesen waren.

Verhandlungen mit Geldgebern

Finanzminister Euklid Tsakalotos und Wirtschaftsminister Giorgos Stathakis führten am Mittwoch indes die Gespräche mit den Gläubigern über weitere Reformschritte fort. Informationen über Ergebnisse gab es zunächst nicht. Laut griechischen Medien kreisten die Gespräche vor allem darum, wie der Privatisierungsfonds Taiped umstrukturiert werden soll, damit in den kommenden 30 Jahren die anvisierten 50 Milliarden Euro durch den Verkauf griechischen Staatsvermögens in die öffentlichen Kassen fließen. Mit einem Teil der Erlöse sind Schuldenrückzahlungen geplant.

Die Geldgeber fordern außerdem, Steuererleichterungen für Bauern abzuschaffen, ein höheres Renteneintrittsalter einzuführen, Streiks durch neue Gesetze einzuschränken und den Arbeitsmarkt zu liberalisieren. Eine Einigung auf die meisten dieser Themen ist Voraussetzung für ein drittes Hilfspaket in Höhe von bis zu 86 Milliarden Euro.

OnVista/dpa-AFX
Foto: Ververidis Vasilis/shutterstock.com

Neueste exklusive Artikel