Aufgespießt

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Es gibt immer wieder mal Tage, da ist an den Börsen nicht wirklich was los, jedenfalls nix, was einen vom Hocker hauen würde. Aber es gibt eigentlich immer Nachrichten im Börsenumfeld, die dir zumindest ein „Hä?“ oder „Das gibt’s doch nich!t“ entlocken können. Ich hab mal ein paar Meldungen aufgespießt, bei denen es mir so ging.

INFLATION: Die Inflation in Deutschland bleibt gegen Ende der Feriensaison überraschend unverändert. Waren und Dienstleistungen kosteten auch im August durchschnittlich 0,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, berichtet das Statistische Bundesamt. Aber in Sachsen! Dort hat der Aufstieg von RB Leipzig die Inflation beflügelt: Sachsen-Inflation liegt bei 0,5 Prozent. Während die Kosten für Freizeit, Unterhaltung und Kultur nur um 1,6 Prozent stiegen, verteuerten sich die Eintrittspreise von Sportveranstaltungen binnen Jahresfrist um gut 20 Prozent. Das lag nach Angaben der Statistiker unter anderem daran, dass RB Leipzig in die Fußball-Bundesliga aufstieg und Dynamo Dresden in die zweite Liga.

PROFI-WISSEN: Professionelle Investoren kennen sich auch mit exotischen Anlageklassen bestens aus? Von wegen: Einer aktuellen Studie von AXA Investment Managers zufolge ist diese optimistische Annahme nicht in allen Fällen auch durch die Fakten gedeckt. In der Umfrage hat sich ein Großteil der institutionellen Investoren bestenfalls ein befriedigendes Wissen über Instrumente wie Commercial Real Estate Loans oder Infrastrukturinvestments bescheinigt, die in der Fachsprache unter dem Begriff Alternative Debt zusammengefasst werden. Für die Studie wurden 141 Entscheider und Experten bei institutionellen Investoren in Deutschland befragt.

KLIMAZIELE: Längst ist die Botschaft auch bei Unternehmen angekommen, dass die Wirtschaft geschlossen und mit aller Konsequenz auf die globale Herausforderung des Klimawandels reagieren muss. Eine aktuelle Kurzstudie der imug Beratungsgesellschaft thematisiert die gegenwärtige Praxis deutscher Großunternehmen. Ergebnis: Bei einem Großteil der Dax-30-Unternehmen bleibt aktuell intransparent, wie sie zu ihren Klimazielen kommen wollen. Vielversprechende Ansätze einer wissenschaftlichen Fundierung, wie beispielsweise durch die „Science-based Targets“-Initiative, hat sich bei den Dax-30-Unternehmen noch nicht hinreichend durchgesetzt.

BANKEN: Der Hammer von heute Vormittag: Die Deutsche Bank hat sich einem Magazinbericht zufolge intern mit einem Zusammenschluss mit der Commerzbank beschäftigt. „Die Überlegungen waren theoretisch und also in einem sehr frühen Stadium”, berichtete das “Manager Magazin” am Mittwoch ohne Angabe von Quellen. „Ob sie wieder aufgenommen werden, ist unklar.” Intern werde der Idee nur einer “sehr geringe Realisierungschance gegeben”, hieß es in dem Bericht. Die Deutsche Bank und die Commerzbank wollten sich nicht dazu äußern. Mein Vorschlag, doch, macht das! Die Bundesregierung wird kartellrechtliche Bedenken beiseite räumen. Anschließend sollte die neue Deutsche Bank mit der Deutschen Bundesbank fusionieren, denn (was die jungen Menschen unter Euch nicht wissen) früher wurden Deutsche Bank und Deutsche Bundesbank in der Öffentlichkeit häufiger mal durcheinander geschmissen. Vielleicht sollten sich auch die anderen Institutsgruppen konsequenter konzentrieren - reichen denn nicht eine einzige Bundes-Sparkasse und eine Bundes-Volksbank?

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