Berichte über Kartellermittlungen in China belasten Fiat

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Chinesische Kartellbehörden sollen gegen eine Fiat-Tochter ermitteln. Anleger reagieren verschnupft: Fiat-Aktien fallen auf den niedrigsten Wert seit sieben Monaten. Auch Daimler gerät ins Visier der Behörden.

Spekulationen um Probleme in China belasteten am Dienstag die Wertpapiere von Fiat. Die Aktien des italienischen Autobauers wurden mehrmals kurzzeitig vom Handel ausgesetzt und fielen in der Spitze bis zu 7,8 Prozent auf 6,59 Euro - der tiefste Wert seit Januar. Unter Druck geraten waren die Aktien nach Medienberichte, denen zufolge die chinesischen Kartellbehörden gegen die Fiat-Tochter Chrysler China ermittelten.

China verstärkt derzeit seine Anstrengungen, das Anti-Kartellgesetz von 2008 durchzusetzen. Dabei gerieten bereits mehrere internationale Konzerne ins Visier der Behörden. In Shanghai durchsuchten am Montag mehrere Ermittler der Entwicklungs- und Reformkommission die Daimler-Filiale. Der Stuttgarter Autobauer bestätigte die Ermittlungen und sagte die Kooperation des Konzerns mit den Behörden zu.

Wie am Dienstag zudem bekannt wurde, hat Chrysler seine Preise für eine Reihe von Ersatzteilen in China gesenkt. Zudem reduzierte der US-Autobauer die Preise für einige seiner hochpreisigen Fahrzeuge, darunter den Jeep Grand Cherokee. Damit reagierte Chrysler wie schon zuvor Audi, Daimler und Jaguar auf die Vorwürfe Pekings, zu hohe Preise zu verlangen und damit den Wettbewerb auf dem chinesischen Automarkt zu verzerren.

Der Kurs der Fiat-Aktien wurde am Dienstag allerdings nicht nur von den Kartellermittlungen in China belastet. Einzelne Händler verwiesen zudem auf Medienberichte über eine mögliche Gefährdung der Fusion von Fiat und Chrysler. Den Berichten zufolge erwägen Anleger, die gegen die Fusion mit Chrysler gestimmt hatten, einen Verkauf ihrer Anteile, wodurch die Fusionspläne gefährdet seien. Fiat hat die Berichte als unbegründet zurückgewiesen.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
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