Betriebsrat: Siemens will Produktion aus Frankenthal verlagern - 200 Stellen weg

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)

FRANKENTHAL (dpa-AFX) - Der Betriebsrat des Siemens-Werks Frankenthal fürchtet den Abbau von über 200 der 600 Stellen und den Verkauf der übrigen Produktion. Die Mitarbeiter seien am Donnerstag informiert worden, dass die Produktion von Dampfturbinen nach Tschechien verlagert werde, schrieb der Betriebsrat der Siemens Turbomachinery Equipment GmbH (STE) an die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). Das betreffe mehr als 200 Mitarbeiter.

Der verbleibende Bereich der Industrie- und Klärwerksverdichter solle auf eine profitable Größe reduziert und verkauft werden. "Wir befürchten, dass dies letztendlich das Ende des Standorts Frankenthal bedeutet." Dabei schreibe das Unternehmen schwarze Zahlen. Die Umstrukturierung ist laut Betriebsrat Folge des Zusammenschlusses von Siemens mit dem US-Kompressoren-Hersteller Dresser-Rand. Der Frankenthaler CDU-Landtagsabgeordnete Christian Baldauf zeigte sich schockiert. Die Entscheidung sei nicht nachvollziehbar.

Ein Siemens-Sprecher wollte die genannte Zahl nicht kommentieren. Man habe diese Woche im Wirtschaftsausschuss den Arbeitnehmervertretern dargelegt, wie Siemens sich die Integration von Dresser-Rand und einzelne Maßnahmen vorstelle. Nun gehe man in die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern. Anfang Mai hatte Siemens den Abbau von nochmals weltweit 4500 Jobs angekündigt, davon 2200 in Deutschland./jes/DP/stw

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