BHF Flexible Allocation: Was das Schlumberger-Aus für den Flaggschiff-Mischfonds bedeutet

DAS INVESTMENT · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Manfred Schlumberger wechselt von der BHF-Bank zu Berenberg. Damit verliert der BHF Flexible Allocation - einer der besten flexiblen globalen Mischfonds - seinen Manager. Was bedeutet das für den Flaggschiff-Fonds der Fonds-Tochter Frankfurt Trust?

Nach 15 Jahren ist für Manfred Schlumberger Schluss bei der BHF Bank. Am 1. Januar 2016 wird er bei der Privatbank Berenberg als Investmentchef anheuern und dort die Nachfolge von Stefan Keitel antreten.

Schlumberger startete 2001 als Geschäftsführer der BHF Trust und leitet dort die Vermögensverwaltung. In dieser Funktion lenkt er unter anderem die Geschicke von einem der größten und besten in Deutschland zugelassenen globalen flexiblen Mischfonds: dem BHF Flexible Allocation FT.

Der Fonds ist der Flaggschiff-Fonds der BHF-Fondstochter Frankfurt Trust – und in ihm lassen sich die regelmäßigen Spitzenpositionen in Performance-Rankings ablesen, in denen man die BHF-Vermögensverwaltung seit Jahren wiederfindet.

Mit dem BHF Flexible Allocation lieferte Schlumberger seinen Anlegern seit Fondsauflage am 10. Oktober 2007 eine jährliche Rendite von 5,3 Prozent (Stichtag 24.06.2015) – und das bei einer Volatilität im mittleren einstelligen Bereich. In den vergangenen 5 Jahren betrug die Performance satte 60 Prozent beziehungsweise knapp 10 Prozent pro Jahr. Nur 21 von insgesamt 314 Fonds mit vergleichbarer Strategie schnitten in diesem Zeitraum besser ab.

In diesem Jahr läuft es nicht ganz so gut, wobei sich Schlumbergers Mischfonds mit einem Wertzuwachs von knapp 10 Prozent immer noch im oberen Drittel seiner Vergleichsgruppe aufhält.

Diese Statistiken sind der Grund, warum der BHF Flexible Allocation in den vergangenen Jahren zu einem der beliebtesten Mischfonds Deutschlands aufstieg und regelmäßig in den Top-Seller-Listen auftaucht – unter anderen beim Maklerpool Argentos und bei der DAB Bank.

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Doch wie geht es mit dem Fonds ohne Schlumberger weiter? Wird er auch in den kommenden Jahren den Großteil der Konkurrenz enteilen? Oder ist der Erfolg des BHF Flexible Allocation zu eng mit dem Können und Gespür von Schlumberger verknüpft? Bespiele für einstige Top-Fonds, die nach einem Managerwechsel im Mittelmaß verschwanden, gibt es einige.

Bei Frankfurt Trust gibt man unumwunden zu, dass Schlumberger „maßgeblich“ zum Erfolg des Fonds beigetragen hat – um jedoch gleich nachzuschieben, dass man überzeugt sei, den Fonds weiterhin erfolgreich managen zu können.

Nachvollziehbar ist diese Zuversicht. Denn der BHF Flexible Allocation wird nach einem Teamansatz gemanagt. Das heißt, Schlumberger lenkt den Fonds nicht im Alleingang und stützt sich bei seinen Entscheidungen nicht allein auf die Bewertungen von Analysten. Viel mehr ist er von einem Team von Experten umgeben, die teilweise ihre eigenen Fonds erfolgreich managen – unter ihnen seit vielen Jahren: Tilo Wannow, Sven Madsen und Stefan Diehl.

Welche Aktien in den Fonds wandern und wie das verwaltete Vermögen zwischen Aktien, Anleihen und Cash aufgeteilt wird, darüber berät das Team auf Augenhöhe. Dennoch: Das letzte Wort hat immer Schlumberger und das ist bekanntlich immer richtungsweisend.

Dieses eingespielte Team, bis auf Schlumberger eben, wird den Mischfonds künftig weiter führen. „Für das ‚letzte Wort‘ werden wir in Kürze einen Nachfolger präsentieren, der so wie Dr. Schlumberger langjährige Kapitalmarkterfahrung und Vermögensverwaltungs-DNA aufweisen kann“, stellt Frankfurt-Trust-Sprecher Thomas Kalich klar.

Man darf gespannt sein, wen die Fondsgesellschaft zum neuen Schlumberger kührt. Ebenso gespannt darf man sein, wie die Anleger die künftigen Erfolgschancen des Fonds einschätzen und dementsprechend investiert bleiben oder Gelder abziehen.

Apropos Gelder: Der BHF Flexible Allocation sammelte in den ersten vier Monaten 2015 stolze 95 Millionen Euro ein – nach 70 Millionen Euro im Gesamtjahr 2014. Insgesamt verwaltet der BHF Flexible Allocation mittlerweile rund 680 Millionen Euro. Zumindest in diesem Bereich wird die Schlagzahl alles andere als leicht zu halten sein.

Zur Strategie des BHF Flexible Allocation:

Der BHF Flexible Allocation FT ist ein global anlegender vermögensverwaltender Mischfonds, dessen Aktienquote flexibel in einer Bandbreite von 20 bis 100 Prozent gehalten wird. Die neutrale Quote liegt bei 45 Prozent.

„Laufen die Märkte nach oben, erzielen wir die Erträge über die Allokation, also über eine hohe Aktienquote. Fallen die Kurse, schlagen wir den Markt über die Titelselektion, da wir Aktien wählen, die in der Regel weniger stark schwanken als der Markt“, fasst Schlumberger zusammen.

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