Brexit-Gespräche sollen zum Jahreswechsel beginnen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die EU dringt auf rasche Austrittsgespräche mit Großbritannien. Doch die neue britische Regierung will sich mehrere Monate Zeit lassen. Andere Dinge sind offenbar wichtiger.

Erstmals deutet sich ein Zeitrahmen für die Brexit-Gespräche an. David Davis, in der neuen britischen Regierung unter Premierminister Theresa May zuständig für die Austrittsverhandlungen mit der Europäischen Union, möchte erst zum Jahreswechsel offizielle Brexit-Gespräche mit Brüssel aufnehmen. Dies solle vor Jahresende oder Anfang 2017 geschehen, sagte Davis. Dagegen will die EU keine Zeit verlieren. Sie drängt auf baldige Verhandlungen, die alles in allem rund zwei Jahre dauern dürften.

Erstes Ziel der Regierung der neuen Premierministerin Theresa May sei es, mit Ländern wie den USA und China Freihandelsverträge abzuschließen, sagte Davis laut Nachrichtenagentur PA weiter. Dann hätten britische Unternehmer Zugang zu einer Freihandelszone “von beinahe doppelter Größe als die EU“.

Premierministerin May reist unterdessen nach Edinburgh. Bei ihren Gesprächen mit der schottischen Regierungschefin Nicola Sturgeon an diesem Freitag geht es vor allem um Wahrung der Einheit Großbritanniens. Das Problem: Die Schotten wollen unbedingt in der EU bleiben – May muss dagegen nach dem Brexit-Referendum den Austritt Großbritanniens aus der EU verhandeln.

Es ist Mays erste Reise seit Amtsantritt am Mittwoch. “Ich glaube mit meinem ganzen Herzen an das Vereinigte Königreich”, betonte May in einer Erklärung vor ihrer Abreise nach Edinburgh. Die “spezielle Union” zwischen London und Edinburgh müsse bewahrt werden. Dagegen haben die schottischen Unabhängigkeits-Bestrebungen durch das Brexit-Referendum weiter Auftrieb erhalten. Erst 2014 war eine schottische Volksabstimmung zur Loslösung von London knapp gescheitert.

OnVista/dpa-AFX
Foto: Marian Weyo/shutterstock.com

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