Bundesbank holt immer mehr Gold heim

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Auf streng geheimen Wegen bringt die Notenbank Gold nach Deutschland. Bis 2020 soll mehr als die Hälfte des deutschen Goldbestandes in heimischen Tresoren liegen.

3381 Tonnen Gold wies die Bundesbank Ende 2015 in ihrer Bilanz aus. Ein großer Teil des Goldes lagert nach wie vor bei der US-Notenbank Fed in New York und bei der britischen und französischen Notenbank. Seit vier Jahren jedoch bringt die Bundesbank das Vermögen zurück nach Deutschland.

Auch in diesem Jahr hat die Bundesbank auf streng geheimen Wegen tonnenweise Gold aus ausländischen Lagerstätten nach Frankfurt verfrachtet. “Wir liegen sehr gut im Zeitplan und sind uns sicher, dass wir unser Ziel vor 2020 erreichen werden”, sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt. Dann will die Bundesbank mehr als die Hälfte des Goldbestandes in heimischen Tresoren verwahren.

Bevor die Notenbank 2013 mit der Verlagerung des Edelmetalles aus dem Ausland begann, lagen nur 31 Prozent der deutschen Goldreserven in der Mainmetropole. Seitdem hat sich der Goldbestand in Frankfurt von 1036 auf 1403 Tonnen Ende 2015 erhöht. Das entspricht einem Anteil von rund 42 Prozent. Damit ist die Stadt nun die größte Lagerstätte – vor der Fed in New York, der Bank of England in London und der Banque de France in Paris. Wie viel Gold 2016 hinzukam, will die Bundesbank im Januar verraten.

Deutschland hat mit mehr als 270.000 Barren den zweitgrößten Goldschatz der Welt. Aus historischen Gründen wurde der Großteil im Ausland aufbewahrt. Welt. Ab Mitte der Fünfzigerjahre baute die Vorgängerin der Deutschen Bundesbank, die Bank deutscher Länder, Goldreserven auf. Vor allem in den 1950er und 1960er Jahren wuchs der Goldschatz rasant.

Der rasante wirtschaftliche Aufschwung nach Ende des Zweiten Weltkrieges brachte der Bundesrepublik dank des Exports viele Dollar ein, die bei der US-Zentralbank gegen Goldforderungen eingetauscht werden konnten. Zu Zeiten des Kalten Krieges galt es als sicherer, das deutsche Gold in Tresoren in New York, London oder Paris zu verwahren.

OnVista/dpa-AFX
Foto: corlaffra/shutterstock.com

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