Commerzbank und Deutsche Bank im Visier der US-Behörden

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

US-Behörden haben Gespräche mit der Commerzbank und der Deutschen Bank über drohende Strafzahlungen aufgenommen. Die beiden Geldinstitute stehen wegen ihrer Geschäfte mit Ländern wie dem Iran und Sudan im Visier der US-Behörden. Wann die Verhandlungen abgeschlossen würden, sei nach Berichten der New York Times noch nicht genau absehbar. Weder die Commerzbank noch die Deutsche Bank wollten sich am Dienstag dazu äußern.

Die USA verdächtigen mehrere europäische Banken gegen US-Embargobestimmungen vor allem gegenüber dem Iran, Sudan, Nordkorea, Myanmar und Kuba verstoßen zu haben. Erst kürzlich hatten US-Behörden die französische Großbank BNP Paribas wegen der Verstöße mit einer Strafzahlung von fast neun Milliarden Dollar belegt. Es ist die höchste jemals in den USA verhängte Buße gegen ein ausländisches Kreditinstitut.

Der Commerzbank wird vorgeworfen, über ihre US-Tochter Geld im Auftrag von Unternehmen im Iran und Sudan transferiert zu haben. Dem zweitgrößten deutschen Geldinstitut droht eine Buße von mindestens 500 Millionen Dollar (370 Millionen Euro), wie die New York Times berichtet. Nach Angaben der Zeitung könnte sich die Commerzbank mit den US-Behörden noch in diesem Sommer auf eine Strafzahlung einigen. Ein Erfolg der Verhandlungen könnte zugleich den Weg für eine entsprechende Einigung mit der Deutschen Bank ebnen.

Insgesamt hat die Commerzbank für Rechtsstreitigkeiten 934 Millionen Euro Rückstellungen gebildet. Mit der Geldbuße könne die Bank eine Anklage in den USA vermeiden, hieß es in dem Bericht. Zahlreiche andere Banken, darunter Standard Chartered, Lloyds Banking Group und Credit Suisse Group haben bereits entsprechende Übereinkünfte mit den US-Behörden erzielt. Weiteren französischen Institute drohen noch Strafezahlungen.

Die Berichte über die drohende Millionen-Buße in den USA setzten die Aktien der Commerzbank am Dienstag massiv unter Druck. Die Wertpapiere der Bank gehörten zu den größten Verlierern im Dax und sackten um deutlich über drei Prozent ab.

onvista/reuters
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