DAX ausbruchbereit, Rußlands RDX kommt auch wieder!

Harald Weygand · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Schaden, den solche geistigen Tiefflieger, wie die 3 Terroristen in Frankreich, die islamistischer Gehirnwäsche unterzogen worden sind, anrichten, ist immens. Bei unklugem Handeln kann dies zu einer Spaltung der Gesellschaft führen. Die Verantwortlichen in der Politik sind Menschen. Und Menschen handeln rational und emotional. Wir Trader wissen nur zu gut, was es bedeutet, wenn die Emotionen das eigene Handeln bestimmen: Man verliert, man hat keinen Erfolg. Insofern läßt sich nur hoffen, dass die europäische Politik die Probleme mit Scharfsinn konsequent löst.

Immerhin scheint etwas Bewegung in die Sache zu kommen.

Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat gerade gefordert, nachweislich in Kriegshandlungen verwickelten Dschihadisten mit deutschem Pass die Einreise nach Deutschland zu verwehren. Bundesinnenminister Thomas de Maizière fordert schärfere europäische Sicherheitsregeln. Fluggastdaten aus bestimmten Ländern müßten erhoben werden, damit Sicherheitsbehörden sie mit Fahndungslisten abgleichen könnten.

Einer der leitenden Redakteure der BILD Zeitung schreibt einen Artikel mit dem Titel "Warum wir die Überwachung der NSA gegen den Terror brauchen". Da sieht man wieder einmal, wie wichtig der Blickwinkel auf ein Thema ist. Die Terroranschläge 9/11 in den USA waren weit weg. Sie kosteten über 3000 Menschen das Leben. Jetzt sterben rund 20 Menschen in einigen hundert Kilometer Entfernung und schon sieht die Bewertung anders aus. So ist er gestrickt, der Mensch. Den gleichen Gedanken wie der zitierte Redakteur hatte ich auch und sicherlich nicht nur ich.

Die Unruhe bedeutet aber auch eine Radikalisierung des politischen Geschehens.

In Frankreich ist die rechtspopulistische Front Nationale unter anderem wegen der Schwäche der Sozialisten unter Hollande eine echte Größe in der Parteienlandschaft geworden. In Griechenland hat die linkspopulistische Syriza-Partei starken Zulauf. In unsicheren, schwierigen Zeiten radikalisiert sich das politische Klima. Kurzum die Unruhe in der Eurozone birgt ein bestimmtes Risiko für die Marktentwicklung.

Kommen wir zur technischen Marktbeschau.

DAX

Übergeordnet ist der Index seit Ende 2013 in einer ausgedehnten Seitwärtsbewegung gefangen. Der Index ist zuletzt wieder an der roten Widerstandslinie im Bereich von 9.920 Punkten angekommen. Seit Ende 2013 beißt sich der DAX an besagter Widerstandslinie die Zähne aus.

Das große mittelfristige Kaufsignal ergibt sich dann, wenn der Anstieg über das bisherige Fehlausbruchshoch bei 10.090 Punkten gelingt.

Gelingt dem DAX ein Anstieg über 10.090 Punkte, generiert dies ein mittelfristiges Kaufsignal mit Zielen von 10.550 und 11.300 Punkten. Key Supports, also maßgebliche richtungsweisende Unterstützungen, hat der DAX bei 9.219 und 8.354 Punkten.

Am 25. Januar finden in Griechenland Neuwahlen statt. Bereits am 22. Januar ist ein wichtiger EZB Termin, auf dem geldpolitische Entscheidungen bekannt gegeben dürften.

dax-w

Der französische Leitindex CAC40 und der britische Leitindex, der Fuzzi, gefallen mir technisch nicht. Sie beide laufen in die Spitzen stumpfer symmetrischer Korrekturdreiecke hinein. In der Mehrzahl der Fälle, kündigen solche Muster deutlich fallende Kurse an. Das wollte ich nicht unerwähnt lassen.

Ebenso nicht unerwähnt lassen, möchte ich, dass Risk Off Assets haussieren. In den USA haben die 10jährigen US Staatsanleihen schöne mittelfristige Böden ausgebildet und der Goldpreis bricht seit gestern nach oben aus. Wenn Risk Off gefragt ist, heißt dies noch lange nicht, dass Risk On verschmäht wird. Es kann aber ein Vorbote sein.

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In dem Währungsverhältnis Euro gegenüber US-Dollar warte ich noch auf ein ganz bestimmtes Signal. Meines Erachtens kann sich da bald etwas Großes ereignen.

Abschließend ein kurzer Blick auf den russischen Leitindex, den RDX.

Der Index war in den zurückliegenden Wochen aus einem breiten Abwärtstrendkanal, der seit 2012 Bestand hat, nach unten ausgebrochen. Eine gewaltige Hammerkerze hat sich ausbilden können, der sich eine Kursstabilisierung angeschlossen hat. Rein technisch ist eine deutliche Erholung innerhalb des breiten Trendkanals in Richtung 1.222 Punkte möglich. Da ich gegen den Haupttrend argumentiere, nutze ich zur Visualisierung der Prognose einen vorsichtigen grauen Prognosepfeil.

RDX(© BörseGo AG 2015 - Autor: Harald Weygand, Head of Trading bei GodmodeTrader)

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