DAX - Die EZB ist der Gorilla im Markt und ...

Harald Weygand · Uhr (aktualisiert: Uhr)

EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,0905 $ (FOREX)

... es macht wenig Sinn gegen diesen großen Marktteilnehmer zu spekulieren.

Die Euro-Aufwertung seit März dieses Jahres dürfte nach den sehr "dovishen" Äußerungen einiger EZB Verantwortlicher beendet sein. Ein schwächerer Euro, ein relativ gesehen stärkerer US-Dollar bedeuten tendenziell fallende Rohstoffpreise. Zuletzt wurde seitens FED Verantwortlicher darauf hingewiesen, dass die US Notenbank ihr Ding durchziehen und bereits Mitte dieses Jahres den US Leitzins anheben dürfte. Das ist der Grund, weshalb der Goldpreis nun auch zurückkommt. Es gab die Erwartungshaltung eines Teils der Marktbeobachter, die von einem Zinsschritt erst in 2016 ausgingen.

Das Währungsverhältnis Euro vs US-Dollar (EUR/USD) sehe ich zunächst in Richtung 1,06xx $ fallen. Es gibt zwar derzeit bessere Tradingmöglichkeiten, aber wer will, der kann EUR/USD shorten in Richtung 1,06xx $.

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Europäische Aktien müßten eigentlich von der Entwicklung profitieren.

Die EZB wird alles versuchen, das derzeit unsichere Marktumfeld aufgrund der sich zuspitzenden Griechenlandverschuldungskrise zu beruhigen.

Der Poker zwischen neuer griechischer Regierung und Geldgebern geht langsam ins Finale und der Ausgang ist alles andere als sicher.

Griechenland ist kein Non-Event. Der limitierende Faktor für das Pokerspiel sind die Gelder, die noch in der Kasse Griechenlands sind. Es wird sicherlich in den nächsten Wochen eine Lösung geben. Ob diese allerdings eine ist, die der Markt ohne weiteres bullisch verdauen kann, das weiß niemand. Zuletzt wurde bekannt, dass beispielsweise George Soros eine sehr große Hedgeposition (Puts) in sein Portfolio eingezogen habe. Es ist nachvollziehbar weshalb. Er hedget sein riesiges Aktienportfolio gegen einen möglichen “negativen Ausgang” der Griechenlandverschuldungsproblematik ab.

Ich selbst arbeite nicht mit Hedgepositionen. Ich versuche in dieser kurzfristig unruhigen Marktphase eher kurzfristig zu agieren. Auf diese Weise versuche ich zu verhindern, unnötig lange verwundbar mit Positionen im Markt zu stehen.

Als PKW Fahrer fahren Sie auch nicht mit Vollgas in eine scharfe Kurve hinein. Nein, Sie drosseln die Geschwindigkeit, passen die Geschwindigkeit den Verkehrverhältnissen an und erhöhen Ihre Aufmerksamkeit.

Am deutschen Aktienmarkt sind MDAX und TecDAX übrigens technisch stärker als der DAX. Es lohnt sich durchaus, einen Blick auf diese beiden Indizes und die in ihnen beheimateten Aktien zu werfen.

Der Eurostoxx50, dessen Chart Sie hier sehen, konnte in den zurückliegenden Monaten gut prognostiziert werden. S. blaue Prognosepfeile.

Der schwarze Prognosepfeil ist der, den ich heute einzeichne. Erwartet wird eine mittelfristige Erholung im Eurostoxx50 bis 3.900 und 4.020 Punkte.

eurostoxx50 - Rally möglich

Der Goldpreis kommt nicht wirklich vom Fleck. Das in der vergangenen Woche an entscheidender charttechnischer Stelle einsetzende Momentum, wird zu Beginn dieser Woche wieder abgewürgt. Es fehlen bisher Anschlußkäufe. Die erwartete EUR/USD Korrekturfortsetzung ist unter Korrelationsgesichtspunkten für eine Goldpreiserholung nicht förderlich. Gold würde ich unter taktischen Gesichtspunkten derzeit weder kaufen noch verkaufen.

Gold-w

Der Ölpreis reagiert auf den heutigen EUR/USD Kursverfall erwartungsgemäß sensibel. Er fällt. Es könnte durchaus sein, dass die Erholung seit Mitte März bereits ihrem Ende zuläuft. KOrrektur bis zunächst 54 $ im WTI -Öl wahrscheinlich.

wti-d(© BörseGo AG 2015 - Autor: Harald Weygand, Head of Trading bei GodmodeTrader)

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