DAX im Big Picture - Zwischen Rally und Crash
Meines Erachtens ist es wieder einmal an der Zeit, einen Blick auf die langfristigen Charts der Indizes zu werfen und sich nach der langen Klettertour hoch ins Gebirge zu orientieren. Langfristig steigt der Markt, ja. Es gibt aber hin und wieder eingestreute mehrmonatige oder mehrjährige Korrekturen. Im Rahmen der Korrektur ab dem Jahr 2000 fiel der DAX um über 70 %, und während der Korrektur ab April 2015 fiel er immerhin 30 %.
Anbei der Kursverlauf des DAX seit 1970er Jahren (1 Kerze = 1 Quartal)
Bei knapp 12.400 Punkten liegt wieder ein relevanter Widerstand im Markt. Rein formationstechnisch ist der Kursbereich bei 12.400 Punkten mittelfristig richtungsweisend, hier kann ein nachhaltiger Ausbruch größeres Aufwärtspotential nach oben freisetzen. Hier kann sich aber auch eine bärische Trendwende entwickeln, die eine ausgeprägte Korrektur einleiten kann. Grafik 3 zeigt den europäischen Leitindex Eurostoxx50, der zeitgleich im Bereich seiner mehrjährigen, so genannten primären Abwärtstrendlinie in Höhe 3.500 Punkte notiert. Ebenfalls ein richtungsentscheidendes Kursniveau.
Die Frage für die unterschiedlichen Anlegertypen ist die: Möchte ich, während DAX und Eurostoxx50 im Bereich dieser richtungsentscheidenden Kursniveaus notieren, im Markt positioniert sein ? Wenn ja, wie ? Ich bitte zu beachten, dass es sich bei den hier gezeigten Charts um langfristige handelt. Bei solchen Charts sind die angegebenen Kursniveaus von 12.400 im DAX und 3.500 Punkten im Eurostoxx50 als Bereiche, als Kurszonen zu sehen. Wenn der DAX nun 500 Punkte über die 12.400er Marke ansteigt, ist das noch nicht gleichbedeutend als signifikanter Ausbruch! Es ist davon auszugehen, dass die Kurse im Bereiche der beiden genannten Marken in der nächsten Zeit hin-v und herschwanken werden. Immerhin reiben sich im Bereich dieser Marken Bullen und Bären direkt, der Markt muß sich hier erst einmal auspendeln.
(© BörseGo AG 2017 - Autor: Harald Weygand, Head of Trading)