Dax-Konzerne sparen Milliarden durch Luxemburger Steuertricks

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Mithilfe von komplizierten Finanzkonstrukten sollen Großkonzerne wie die Deutsche Bank oder Eon ihre Gewinne über Luxemburg lenken und so Milliarden an Steuerzahlungen sparen. Die Dax-Vertreter verteidigen ihr Vorgehen als legal.

Großkonzerne drücken sich mit Unterstützung der Luxemburger Regierung vor Steuerzahlungen in Milliardenhöhe. Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ in ihrer Ausgabe vom Donnerstag. Auch mehrere Dax-Vertreter sollen ihre Gewinne mittels komplizierter Modelle über Luxemburg leiten und so ihre Steuerlasst reduzieren.

Die Zeitung beruft sich in ihrem Bericht auf die Auswertung von 28.000 Seiten geheimer Dokumente durch das Internationale Konsortium Investigativer Journalisten (ICIJ). Diese Unterlagen belegen demnach, dass die Luxemburger Behörden zahlreiche zum Teil äußerst komplizierte Finanzstrukturen genehmigten, die das Beratungsunternehmen PricewaterhouseCoopers (PwC) im Auftrag der Firmen entwickelt habe. Manche Firmen hätten so auf ihre Gewinne teilweise weniger als ein Prozent Steuern gezahlt.

Auch die deutschen Dax-Konzerne Deutsche Bank, Eon und Fresenius Medical Care (FMC) haben demnach von den Steuersparmodellen profitiert. Die betroffenen Konzerne betonten dem Blatt zufolge, dass sie stets legal gearbeitet hätten. Die Unternehmensberatung PwC habe erklärt, sie handele “in Übereinstimmung mit lokalen, europäischen und internationalen Steuergesetzen“.

Die von der Zeitung beschriebenen Konzernpraktiken fallen in die Zeit, als der jetzige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker Premierminister von Luxemburg war. Sein Nachfolger Xavier Bettel verteidigt die Steuerpolitik seines Landes. „Was Luxemburg gemacht hat, war okay“, sagte Bettel der „Süddeutschen Zeitung“.

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Foto: jorisvo/shutterstock.com

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