Dax: Leichte Erholung erwartet – Anleger warten auf US-Notenbank

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Start in die neue Woche hätte besser verlaufen können. Konjunktursorgen haben den deutschen Aktienmarkt am Montag ins Minus getrieben. Nun richten sich die Blicke auf die USA, wo die Notenbank über ihre Geldpolitik entscheidet. Bis dahin dürften sich die Anleger zurückhalten.

Mal drüber, mal drunter, der Dax kann sich nicht entscheiden. Am Montag landete das deutsche Börsenbarometer mal wieder unter der 9000-Punkte Marke. Konjunktursorgen hatten die eigentlich guten Ergebnisse der europäischen Bankentests überlagert. Bereits nach der ersten Handelsstunde wurde der Dax vom schwachen ifo-Index ins Minus gedrückt. Zum Handelsschluss verlor das Leitindex 0,95 Prozent auf 8902,61 Punkte.

Auch die anderen großen deutschen Indizes legten den Rückwärtsgang ein. Für den MDax der mittelgroßen börsennotierten Unternehmen ging es um ein Prozent auf 15.468,41 Punkte nach unten. Der TecDax der Technologiewerte fiel um 0,93 Prozent auf 1193,16 Punkte.

Warten auf die US-Notenbank

Anleger richten ihre Aufmerksamkeit nun auf den Offenmarktausschuss (FOMC) der US-Notenbank, der heute zu seiner zweitägigen Zinssitzung zusammenkommt. Erwartet wird, dass die Notenbanker ihr milliardenschweres Anleihenankaufprogramm zur Stützung der Wirtschaft im Oktober auslaufen lassen. Zudem versprechen sich die Investoren Signale für den Zeitpunkt einer Zinserhöhung in den USA. Die Ergebnisse werden am Mittwochabend veröffentlicht.

Vor der Entscheidung der Federal Reserve über ihre weitere Geldpolitik halten sich Anleger merklich zurück. Die New Yorker Börsen sind am Montag bereits auf der Stelle getreten. Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Mini-Plus von 0,07 Prozent bei 16 817,94 Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 ging es dagegen am Montag um 0,15 Prozent auf 1961,63 Zähler nach unten. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 0,10 Prozent auf 4046,02 Punkte.

Der Dax dürfte am Dienstag mit einer leichten Erholung von den Verlusten des Vortages in den Handel starten. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex notierte eine dreiviertel Stunde vor dem Börsenstart bei 8960 Punkten und damit 0,64 Prozent über dem Dax-Schlusskurs. Für den Eurostoxx wird mit einer ähnlichen Verbesserung gerechnet.

Saison der Quartalsberichte

Derweil nimmt auch die Berichtssaison in Deutschland Fahrt auf. Bereits am Vorabend legte die Deutsche Börse ihre Ergebnisse für das dritte Quartal offen. Der Börsenbetreiber konnte seinen Abwärtstrend stoppen. Die Unsicherheiten über die Wirtschaftsentwicklung belebten im September den Handel.

Für die Finanzbranche dürften die Zahlen der UBS von größtem Interesse sein. Ihre zahlreichen Rechtsrisiken haben die Schweizer Großbank im dritten Quartal schwer belastet. Ansonsten stehen die von der Konjunktur besonders abhängigen Maschinenbauer im Fokus: GEA,Aixtron und DMG Mori Seiki – alle im MDax gelistet – lassen sich wie auch die VW-Tochter MAN in ihre Bücher schauen. Der Lkw-Bauer hatte im September wegen der Ukraine-Krise seine Jahresziele auf den Prüfstand gestellt, und muss seine Gewinnprognose erneut ein Stück zurückfahren.

Der Kurznachrichtendienst Twitter hat die Börse unterdessen mit einem weiteren hohen Quartalsverlust und einem mäßigen Wachstum der Nutzerzahlen enttäuscht. Im dritten Quartal lief ein Minus von 175,5 Millionen Dollar auf. In den ersten neun Monaten des Jahres hat Twitter damit über 452 Millionen Dollar verloren. Anleger reagierten verschnupft: Die Aktie gab im nachbörslichen Handel um 13 Prozent nach.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
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