Dax nimmt wieder Fahrt auf – Wall-Street-Rekorde geben Rückenwind

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Dow Jones und weitere US-Indizes haben neue Rekorde geknackt. Das dürfte auch dem Dax auf die Sprünge helfen.

Der anhaltende Höhenflug an der Wall Street haucht dem Dax neues Leben ein. Nach seiner gestrigen Ruhepause, als der deutsche Leitindex kaum eine Bewegung in die eine oder andere Richtung gezeigt hatte, ging es zum Start in den Dienstag deutlich nach oben. In den ersten Handelsminuten sprang er rund ein halbes Prozent in die Gewinnzone auf 11.830 Punkte.

Für den Dax sei nun entscheidend, dass er sein Jahreshoch bei 11.893 Punkten schnell überwinde, schrieb Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar. Solange das nicht geschehe, bleibe die Gefahr eines deutlicheren Rückschlags.

Anleger sorgten sich allerdings nach Einschätzung von Analysten weiter um die politische Lage in Europa. So hatte sich die Schuldenkrise Griechenlands zuletzt wieder zugespitzt. Am heutigen Mittwoch reist daher auch EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici nach Athen, um die unterbrochene Überprüfung der Reformen wieder in Gang zu bringen. Rückenwind für die Aktienmärkte in Deutschland und Europa kommt allerdings von den US-Börsen.

Rekordstände an der Wall Street

Die Wall Street hat am Dienstag nach einem zögerlichen Start ihre Rekordjagd fortgesetzt. Der Dow Jones Industrial überwand erstmals in seiner Geschichte die Marke von 20.500 Punkten und stieg am Ende um 0,5 Prozent auf eine Bestmarke von 20.504 Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,4 Prozent auf 2338 Punkte nach oben und der technologiewertelastige Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 0,3 Prozent auf 5271 Zähler. Beide Indizes schafften es im Verlauf ebenfalls auf bis dato nicht erreichte Höhen.

Zuletzt hatten vage Steuerversprechen des neuen US-Präsidenten Donald Trump sowie positiv gewertete Kontakte mit den wichtigen Handelspartnern China, Japan und Kanada den Rekordlauf der Wall Street befeuert. Am Dienstag stand nun die Geldpolitik der Fed mit einem Auftritt der US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen vor Teilen des US-Kongresses im Fokus. Sie signalisierte erneut weitere Leitzinsanhebungen. Zu lange mit Zinserhöhungen zu warten, könnte unklug seien, sagte sie.

Impulse könnten im Handelsverlauf eine Reihe von Konjunkturdaten, vor allem aus den USA, liefern. Dort stehen der Stimmungsindikator Empire State Index, die Industrieproduktion sowie die Verbraucherpreise auf der Agenda. Letztere rücken insbesondere angesichts der Signale einer anziehenden Inflation in den Fokus. Die Inflationsentwicklung ist wichtig für weitere Zinsentscheidungen der US-Notenbank.

Gute und weniger gute Eckdaten

In Deutschland zieht weiterhin die laufende Berichtssaison die Aufmerksamkeit der Investoren auf sich. Im Laufe des Tages wird die Deutsche Börse ihre Zahlen für Geschäftsjahr 2016 vorlegen. Am Morgen bereits gab es Berichte aus dem MDax der mittelgroßen Unternehmen. Der Autozulieferer und Verbindungstechnik-Hersteller Norma hat im vierten Quartal einen Umsatzrückgang verzeichnet. Im gesamten Geschäftsjahr 2016 kletterte der Umsatz insgesamt um 0,6 Prozent auf 894,9 Millionen Euro. Die Norma-Aktie dürfte davon profitieren, dass die Eckdaten für das vergangene Jahr laut einem Händler besser als erwartet ausfielen.

Der Verpackungsspezialist Gerresheimer hat im abgelaufenen Geschäftsjahr (Ende November) von robusten Pharmamärkten profitiert und Umsatz und Gewinn gesteigert. Der Umsatz verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7,2 Prozent auf rund 1,4 Milliarden Euro, so der MDax -Konzern. Den Ausblick hob Gerresheimer zudem leicht an. Das Unternehmen konnten Anleger aber weder mit dem Wachstum im vergangenen Jahr noch mit einer deutlichen Dividendenanhebung begeistern.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Deutsche Börse

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