Dax startet Stabilisierungsversuch

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nach zwei Verlusttagen in Folge gehen Dax-Anleger am Mittwoch in Deckung. Abwarten und stabilisieren heißt die Parole des Tages. An Terminen mangelt es heute zumindest nicht.

Bislang ist die Woche an den deutschen Aktienmärkten eher mau verlaufen. Nach den Verlusten zum Wochenauftakt hatte der deutsche Leitindex gestern um weitere 0,9 Prozent auf 12.228 Punkte nachgegeben. Zum Start in den Mittwochshandel zeichnete bemüht sich der Dax jedoch um Stabilisierung. Er gewann in den ersten Handelsminuten leicht und notierte über dem Schlusskurs des Vortages.

Ein wenig Unterstützung erhält der Index von der Wall Street: Der Dow Jones Industrial hatte am Dienstag nach einem schwachen frühen Handel letztlich noch leicht ins Plus gedreht. Er beendete die Sitzung 0,33 Prozent höher bei 18.036 Punkten. Der S&P 500 gewann 0,16 Prozent auf 2096 Zähler. Der Technologieindex Nasdaq hingegen verlor 0,26 Prozent auf 4398 Punkte.

Beschlüsse der EZB-Sitzung

Angesichts dieser mageren Impulse dürften sich Anleger vorerst bedeckt halten und abwarten, was der Tag bringt. Am Mittag wird die Europäische Zentralbank (EZB) die Beschlüsse ihrer zweitägigen Sitzung verkünden. Änderungen am geldpolitischen Kurs werden allerdings nicht erwartet.

Beobachter rechnen hingegen damit, dass EZB-Präsident Mario Draghi die günstigere Konjunkturlage im Euroraum ansprechen wird. Zudem könnte er neue Details zum Anleihenkaufprogramm der Notenbank liefern und Spekulationen über ein vorzeitiges Ende der erst im März gestarteten Käufe entgegentreten.

Konjunkturbericht der US-Notenbank

Später am Tag blicken die Anleger dann in die USA. Dort werden der Empire State Index und Zahlen zur Industrieproduktion im März erwartet. Zudem veröffentlicht die Notenbank Federal Rerseve ihren Konjunkturbericht. Normalerweise wird dem sogenannten “Beige Book” keine größere Aufmerksamkeit gewidmet. Allerdings steht die Konjunkturlage derzeit stark im Mittelpunkt, weil sie für die Geldpolitik der Notenbank Fed und ihre erwartete Zinswende eine besonders große Rolle spielt

Besondere Aufmerksamkeit erfährt die konjunkturelle Lage in den USA auch deshalb, weil ein anderer wichtiger Wachstumstreiber der Weltwirtschaft schwächelt. In China hat die Wirtschaft zuletzt so langsam zugelegt wie seit den Ausläufen der Finanzkrise 2009 nicht mehr. Im ersten Quartal kühlte sich das Wachstum im Jahresvergleich auf 7,0 Prozent ab.

Berichtsaison in den USA - Ruhe in Deutschland

Von Unternehmensseite ist heute erneut die Berichtssaison in den USA von Interesse. Unter anderem gewähren die Bank of America, San Disk und Delta Air einen Blick in ihre Bücher. Zu deutschen Einzelwerten gab es am Morgen bislang kaum kursbewegende Neuigkeiten. Eine Übernahme könnte Börsianern zufolge die Aktien des Mobilfunkanbieters Drillisch etwas belasten. Als Grund nannten sie den Aktienüberhang durch die Ausgabe neuer Papiere zum Kauf des Händlers The Phone House Deutschland.

Für einen Paukenschlag am Morgen hat unterdessen Nokia gesorgt. Die Finnen wollen zurück auf die große Bühne und planen den Kauf des französischen Rivalen Alcatel-Lucent. Die Übernahme soll 15,6 Milliarden Euro kosten und über ein Aktiengebot erfolgen.

OnVista/dpa-AFX
Foto: Jorg Hackemann/shutterstock.com

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